Dienstag, 30. August 2016

Hamburger Lapsus

Warum bekommt man solche Schreiben eigentlich immer genau an den Tagen, an denen man sowieso schon so viel zu tun hat?

Eins der Hamburger Amtsgerichte hatte stumpf sämtliche Anlagen zum Schriftsatz an meine Gegenseite geschickt - auch die, die für das Gericht bestimmt waren.... 

Doof nur, dass man es anscheinend erst am 26.08.16, also 25 Tage, nachdem ich meinen Schriftsatz abgeschickt hatte, gemerkt hat. Dreimal dürfen Sie raten, wer dann wieder mal die drei Wochen Verzögerung dem Mandanten erklären darf.... genau. Ich. Und nein, ich bekomme sowas nicht extra bezahlt. Schade eigentlich. 

Samstag, 27. August 2016

Tod auf der Westumgehung

Heute Mittag ist wieder jemand nur ein paar Hundert Meter von hier, an der Kreuzung Wertherstraße/Theenhausener Straße (Westumgehung) gestorben. Und zwar völlig unnötig. Ein Motorradfahrer, wohl auf der vorfahrtberechtigten Westumgehung unterwegs, wurde von einem Auto erfasst, das aus der Wertherstraße kam.

Das ist eine Stelle, an der ich jeden Tag vorbeikomme und an der ich mich jedes Mal wundere, dass dort nicht noch viel öfter schwere Unfälle passieren.

Machen wir uns nichts vor: Die Westumgehung ist eine Raserstrecke. Das ist allgemein bekannt. Man muss sich an warmen Sommertagen nur mal hier auf die Terrasse setzen und dem Verkehrslärm lauschen. Vor allem Motorradfahrer leben hier verdammt gefährlich. Wir können ständig hören, wie sie hinter unserem Haus - also sobald sie die Kreuzung passiert haben - höherschalten. Und wir zucken dann jedes Mal zusammen und hoffen das beste. An die vorgeschriebenen 70 km/h halten sich die wenigsten. Für viele Autos gilt das übrigens genauso. Vielleicht sollte man wirklich mal wieder drüber nachdenken, hier eine feste Blitze zu installieren.

Ich habe keine Ahnung, ob jemand Schuld hat an dem Unfall heute. Ich war nicht dabei und will mir kein Urteil anmaßen. Was ich aber weiß ist, dass viele da draußen so unterwegs sind, als wären sie unsterblich. 

Nein Leute, das seid Ihr nicht. 


Freitag, 26. August 2016

Morgens um 10 nach 4 in Eggeberg

Wenn ich eins brauche, um tagsüber auch nur die Hälfte meiner To-Do-Liste vernünftig abarbeiten zu können, dann ist das Schlaf. Gut, ein wirklicher Frühaufsteher werde ich nie werden (obwohl ich noch nie einen wichtigen Termin verschlafen habe!), aber manchmal fällt einem das Aufstehen doch noch etwas schwerer, wenn man nachts aus dem Schlaf gerissen wird...

Vor ein paar Jahren haben wir die Zeitung in Papierform abgestellt, weil der Zeitungsbote die unangenehme Angewohnheit hatte, mit einem Höllentempo unsere Einfahrt hinunterzurasen und dann sein Auto bei laufendem Motor und übermäßig lautem Radio direkt unter unserem Schlafzimmerfenster stehen zu lassen, während er die Zeitung in unseren Briefkasten packte. Ich verstehe ja durchaus, dass dieser Mensch es eilig hatte und deshalb a) schnell unterwegs war und b) nicht unbedingt den Motor neu starten wollte, aber sein Musikgeschmack entsprach leider nicht unserem: Er hörte liebend gerne WDR 4, und für mich persönlich gibt es wenig Schlimmeres, als nachts um 4 mit Disco-Fox-Rhythmen und den Worten "Du hast mich 1000 Mal belogen..." geweckt zu werden. Versuchen Sie dann mal, wieder einzuschlafen, ohne den Song im Kopf zu haben.

Neuerdings bekommen wir morgens gegen kurz nach 4 wieder öfter Besuch, wenn auch Gott sei Dank ohne Disco-Fox: Die City-Post, über die einige Amtsgerichte im Münsterland ihre Post verschicken, spannt nämlich Zeitungsboten zum Postaustragen ein. Das weiß ich, weil ich selbst Post von denen bekommen habe, ob ich nicht meine Post selbst auf diesem Weg verschicken wollen würde.



Letzte Nacht war es also mal wieder soweit. Mein Mann wachte auf: "Da ist ein Auto auf dem Hof!" Er dachte zuerst an Einbrecher und dann im zweiten Gedankengang an Mandanten, die vielleicht auf dem Weg zur Arbeit etwas vorbeibringen wollten. Meine Reaktion war da etwas gelassener: "War wahrscheinlich nur der Zeitungsbote; ich warte noch auf Post vom Amtsgericht Warendorf." Bingo. Genau diese Post fand sich dann auch im Kasten.

Ob ich meine Post demnächst auch so verschicken möchte? Nein. Nicht nur, dass ich Mandanten und in den meisten Fällen sogar meinen Gegenseiten ihren Schlaf gönne - Anwaltspost sollte man nie vor dem ersten Kaffee auf nüchternen Magen lesen! 

Mittwoch, 24. August 2016

Ein Register für Gewerbe, Industrie und Handel...

Da kam ich heute morgen ins Büro, und was fand ich vor? Mal wieder ein Fax, dass ich meine "fehlenden oder fehlerhaften Daten ergänzen oder korrigieren" soll, um mich in ein dubioses Register eintragen zu lassen - für immerhin 1.270,- EUR pro Jahr, während der Laufzeit nicht kündbar ...

Aber sicher doch.

Und mit der Schweiz als solcher habe ich auch nichts am Hut (auch wenn die Schweizer, die ich in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe, allesamt wirklich sehr nette Menschen waren).

So ziemlich das einzige, was hieran stimmt, sind Adresse, Faxnummer und die Internetadresse. Die E-Mail-Adresse ist nicht mehr aktuell. Mal ganz davon abgesehen stimmt noch nichtmal mein Name (ich habe bei meiner Eheschließung neulich meinen Geburtsnamen behalten...) und weshalb ich meine private Telefonnummer, die nur wenige Leute haben, auf diesem Fax hier fand, in einem dubiosen Register veröffentlichen soll, das sowieso keiner liest (wenn es denn existieren sollte), entzieht sich meiner Kenntnis und Fantasie...

Wenn also einer ein Fax dieser Art bekommen sollte - Finger weg! 


Sonntag, 14. August 2016

Das Ende einer Ära...

.... und der Beginn einer neuen!
Es gibt einen Grund, weshalb ich in der letzten Woche nicht ganz durchgearbeitet habe... mein Mann und ich haben uns nach etwas über 20 Jahren liebevoller "wilder Ehe" tatsächlich ganz spontan entschlossen, uns nun auch ganz offiziell das Ja-Wort zu geben. Ganz klein und ganz schlicht. Ohne große Planung. Und das "Brautpaar der Woche" wollten wir auch nicht werden...
Das hier war direkt vor der Trauung, und es muss auch noch irgendwo das Foto geben, auf dem wir beide direkt in die Kamera gucken. Ja, es hat in Strömen gegossen (und es war wahrscheinlich auch der kälteste Augusttag der letzten 50 Jahre). Uns hat es aber nichts ausgemacht. Und ja, mein Mann hatte tatsächlich Jeans an und ich kein weißes Kleid. Wir wollten ja schließlich wir selbst bleiben... und deshalb haben wir auch beide unsere Namen behalten. Mal im Ernst: Ein Doppelname, bei dem beide Bestandteile mit "Schw..." anfangen - das geht doch wohl gar nicht!

Wahrscheinlich haben wir es damit anders gemacht als die meisten anderen, die schon ein halbes Jahr vor dem angepeilten Datum mit der Planung der Sitzordnung beginnen. Im Gegenteil - vom Entschluss bis zur tatsächlichen Ausführung desselben hat es ungefährt neuneinhalb Tage gedauert. Irgendwie war das typisch für uns. Dafür hatten wir aber wohl den knuffigsten vierbeinigen Hochzeitsgast, den das Haller Trauzimmer je gesehen hat...

Ach ja: Warum wir uns nach 20 Jahren doch noch spontan umentschlossen haben? Weil wir es wollten. Ganz einfach. 




Montag, 8. August 2016

Im Anwaltverein

Nach ein paar Jahren Pause bin ich nun doch wieder in den Deutschen Anwaltverein (DAV) eingetreten. Die schriftliche Mitgliedschaftsbestätigung hatte ich heute in der Post.

Daraus ergab sich dann der folgende Dialog:

ich: "Ach ja, ich bin übrigens wieder Mitglied im DAV..." 

er (breit grinsend): "Was willst DU denn im Deutschen Anglerverein?!" 

Eine liebevolle Erinnerung daran, dass Anwälte manchmal zu oft in ominösen Abkürzungen reden...


Donnerstag, 4. August 2016

Verräterisches Schreiben von der Krankenkasse...

Manchmal kann ein einziges Wort doch so entlarvend sein...
Ich darf aus dem Schreiben einer Krankenkasse zitieren:

"Nach unserer rechtlichen Prüfung teilen wir Ihnen leider mit, dass wir Ihrem Widerspruch abhelfen." 

Das "leider" hätte man sich durchaus sparen können... aber welches Makro haben die da zur einfacheren Bearbeitung von Widersprüchen als Vorlage gespeichert...?

Ich erspare mir hier wahrscheinlich besser jeden weiteren Kommentar.