Samstag, 19. März 2016

Sexismus im Hauptzollamt Bielefeld... ausgerechnet.

Gestern Morgen konnte man mich im Hauptzollamt in Bielefeld an der Eckendorfer Straße antreffen. Mein chic sparrow Traveler's Notebook, das ich in den USA bestellt hatte, war beim Zoll hängengeblieben, und weil ich keine Lust hatte, auch noch 28,50 Euro dafür zu berappen, dass die Post die Verzollung übernimmt, bin ich selbst gerade zur Eckendorfer Straße gefahren.

"Gerade" ist eigentlich untertrieben. Wer schon einmal da war, der weiß, dass man dort gefühlte Ewigkeiten im Flur sitzt und darauf wartet, dass man seine Schätze endlich in Empfang nehmen kann, nachdem der Zollbeamte irgendwann mal den passenden Zolltarif errechnet hat. Und während man wartet... und wartet... und wartet, starrt man wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf die Pinnwände mit lustigen Cartoons, die irgendjemand im Wartebereich aufgehangen hat.

Moment mal - lustige Cartoons? Ruthe - ja sicher. Aber gucken wir uns doch mal das schwarze Quadrat mit der weißen Schrift etwas genauer an:


Mal im Ernst - so ein sexistischer Mist hat in einer Bundesbehörde nichts zu suchen, und erst recht nicht im öffentlichen Wartebereich! 


Ich war wirklich entsetzt, als ich das Teil gesehen habe. Richtig entsetzt. Wer meint, sowas in seinem Hobbykeller aufhängen zu müssen, weil er mit seiner Frau nicht klarkommt, der kann das ja meinetwegen tun. Aber hier ist es einfach nur unangebracht.

Ich bin kein Fan von übermäßiger politischer Korrektheit. Aber es gibt Dinge, die nun echt nicht sein müssen. Das hier gehört dazu.

Man mag jetzt denken: "Ach, ist ja nur 'ne Kleinigkeit, was regt die sich hier so auf?!" Aber hier wird mitten in einer Behörde unter dem Deckmäntelchen des platten Humors diese fürchterliche Macho-Attitüde propagiert, dass Frauen hauptsächlich dazu da sind, im Bett etwas mit sich "anstellen" zu lassen. Und es wird mit Sicherheit Idioten geben, die das innerlich grinsend abnicken.

Ich habe dann auch ganz freundlich und sachlich gefragt, ob ich eigentlich die erste bin, die sich darüber beschwert, dass draußen so ein sexistischer Mist an der Pinnwand hängt. Anscheinend war ich's. Mein Sachbearbeiter fühlte sich auch gleich dazu verpflichtet, hinzuzufügen, dass er es aber jedenfalls nicht war, der das aufgehangen hätte... das sagt doch eigentlich schon alles, oder?





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