
Ich glaube, die "Oh Johnny"-Dauer-Rotation fing konkret an, als vermeldet wurde, dass es bei Herrn Depp nach immerhin 15monatiger Ehe eine Scheidung, aber eben keinen Ehevertrag geben soll... und da kann das Anwaltshirn nicht anders, als die Sache einmal kurz durchzudenken. Auch wenn mir das Privatleben von Captain Jack Sparrow eigentlich ziemlich schnurzpiepegal ist. Wenn das Hirn erstmal arbeitet...
Unterhalt ist ja das eine, aber die Vermögensaufteilung ist das andere. Hier in Deutschland leben wir, wenn wir denn keinen Ehevertrag gemacht haben, im Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das heißt, es es wird das Vermögen ausgeglichen, das die Ehegatten während der Ehezeit erworben haben, und auch nur dann, wenn einer der beiden es denn verlangt. Bei 15 Monaten kommt da meist nicht ganz so viel zusammen, um das man sich streiten könnte.
Anders in Großbritannien und in den USA - da muss man sich auch bei doch relativ kurzen Ehen zumindest theoretisch gleich über das gesamte Vermögen unterhalten, nicht nur über den Zugewinn. Oft genug findet die Schlammschlacht in aller Öffentlichkeit statt, unter gnadenloser Analyse der mehr oder weniger seriösen Medien. Das nennt sich dann "Unterhaltung".
Ich bin also zu dem Schluss gekommen, dass Herr Depp nach deutschem Recht wohl billiger davon kommen würde. Pech für ihn. Manchmal ist unser System hier gar nicht mal so schlecht, auch wenn es im Grunde immer noch auf die klassische Hausfrauenehe ausgerichtet ist.
Da fällt mir ein - ich muss dringend mal wieder einen Friseurtermin machen. Das ist nämlich die einzige Gelegenheit, bei der ich mich mit einem Klatschblatt in der Hand öffentlich erwischen lasse... uff.