Kennen Sie die Hohenzollernbrücke? Das wirklich Beeindruckende daran sind nicht die vier Reiterstandbilder von Monarchen, die der Brücke damals ihren Namen gaben, sondern das, was die "normalen" Kölner mit ihrer Brücke gemacht haben:
Abertausende von Vorhängeschlössern hängen am Maschendrahtzaun, der den Fußgängerweg von den Bahngleisen trennt. Wer verliebt ist, der ritzt seine Namen in ein Schloss, bringt das Schloss am Zaun an und hofft, dass beides halten wird. Fragen Sie mich aber bitte nicht, was mit den ganzen Schlüsseln passiert. Werfen die die etwa in den Rhein?!
Der Anblick dieser ganzen kunterbunten Schlösser macht schon gute Laune. Die Romantik ist also auch in Zeiten der Partnersuche im Internet noch nicht ausgestorben. Das macht doch Hoffnung, oder?
Selbst dann, wenn man als Familienrechtlerin gerade auf dem Weg zu einem Seminar ist, in dem man noch einmal mit den Kollegen durchkakeln kann, was man dann am besten macht, wenn die Beziehung kaputt und der Streit ums Kind angefangen hat... ausgerechnet.
Ich kann doch keinen Post über einen Tag in Köln schreiben, ohne auch ein Foto vom Rhein 'reinzusetzen, oder? Vollständigkeit muss sein.
Die FoBi selbst hat sich durchaus gelohnt; es war eine von denen, bei denen ich es genossen habe, mein Hirn mit neuer Nahrung zu füttern. Dazu aber in einem späteren Post mehr.
Ich befand mich also immer noch in einem intellektuell-juristischen Hoch, als ich wieder in Bielefeld ankam. Dort holte mich die Wirklichkeit dann aber auch rapide und rüde ganz fix wieder ein: Ich landete genau auf dem Bahnsteig, auf dem irgendwelche Fußballfans ihre Nachspielrituale zelebrierten. Fragen Sie mich nicht, was erwachsene Männer dazu bringt, sich möglichst einheitlich in blau-weiß zu kleiden, mit Bierdosen auf einem zugigen Bahnsteig zu stehen und unisono zu gröhlen: "Zum F(...) zu blöde..." (Arminia hatte gerade 0:2 gegen Ingolstadt verloren).
Es gibt eben Dinge, die auch Anwälte nicht verstehen müssen.