Dienstag, 4. Februar 2014

Was machen Anwälte in ihrer Mittagspause?

Im besten Falle machen wir genau das: Pause! Genauso, wie andere Menschen auch.

Können Sie fünf Stunden ununterbrochen konzentriert durcharbeiten? Nein? Ich gebe es zu: Ich kann es auch nicht. Irgendwann weigert sich das Hirn, anwaltlich zu denken, und schweift ab. Eine kleine Pause muss sein. Das ist auch der Grund, weshalb ich gesagt habe, dass ich zwischen halb eins und halb drei keine Bürozeiten anbiete. In den Zeiten, in denen praktisch jedes Kind ein Smartphone besitzt, dürfte das kein Hindernis darstellen.

Glauben Sie jetzt aber nicht, dass ich die kompletten zwei Stunden damit verbringe, überausgiebig zu tafeln. Soweit ist es mit mir ja nun doch noch nicht gekommen.

Ich kenne zwar auch das Tief nach dem Mittagessen, versuche aber trotzdem, dann noch die Sachen zu erledigen, zu denen ich sonst nicht komme, weil das Telefon klingelt, ich im Gericht bin oder hier im Büro Mandanten gegenübersitze. Da schreibe ich meine Blogposts (wie zum Beispiel jetzt gerade) oder brüte über einem Schriftsatz, der so kompliziert ist, dass ich mich wirklich richtig darauf konzentrieren können muss. Das ist der Teil der Anwaltsarbeit, von dem die Mandanten am allerwenigsten mitbekommen, der aber eben auch gemacht werden muss.

Manchmal verfalle ich aber auch in ganz schnöde Dinge. Ich fahre gerade butz los und hole meine Post, weil ich es morgens nicht geschafft habe, oder ich suche einen unserer zahlreichen Supermärkte heim, weil ich weiß, dass ich abends nach meinem offiziellen Büroschluss noch Mandanten hier haben werde und es deshalb mit dem Einkaufen knapp werden könnte. Es ist manchmal nicht einfach, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Bürozeiten eines Anwalts sind in den meisten Fällen nicht mit seinen eigentlichen Arbeitszeiten identisch. Wie war das nochmal - selbst und ständig?

Ja, genauso ist es...


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