Montag, 3. Juni 2013

"Hier ist Ihre Post, Frau Schwentker!"

oder: Wie kommt es eigentlich, dass sich das Leben verkompliziert, wenn man versucht, es einfacher zu machen? 


Mitte Mai bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es für mich sinnvoll ist, mir ein Postfach anzulegen. Nicht, dass ich meine Postboten nicht mögen würde (im Gegenteil, es sind wirklich sehr nette dabei), aber ein Postfach erleichtert mir einfach den Tagesablauf. Bis jetzt war es so, dass meine Post immer irgendwann zwischen 10.00 Uhr (meist montags) und 16.30 Uhr (meist samstags) in meinem Postkasten landete - frei nach dem Motto: Sag' mir, wann die Post gekommen ist, und ich sage Dir, wer sie gebracht hat. Irgendwie scheinen die Zusteller verschiedene Routen zu fahren.

Kurz gesagt: Es ist nicht leicht, seinen Tagesablauf einigermaßen zu planen, wenn man nicht weiß, wann die Post kommt. Vor allem dann, wenn man wie ich, in einem Job arbeitet, in dem Planung die halbe Miete ist.

Ich rief also Mitte Mai bei der entsprechenden Hotline an und bestellte mein Postfach. Am 23. Mai bekam ich dann die Zahlungsaufforderung über die Einrichtungsgebühr, die ich noch am selben Tag butz bezahlt habe. Auch teilte man mir meine neue Postfachadresse mit: Postfach 12 12, 33777 Halle (Westf.). Schön, ich hatte sogar eine Postfachnummer erwischt, die ich mir auch merken kann. Bis dahin war alles gut und schön.

Es fehlten nur noch die Postfachschlüssel, die man mir - wie sollte es auch anders sein - mit der Post schicken wollte.

Samstag (dieses Mal am frühen Nachmittag) erzählte mir meine Postbotin, dass sie in ihrem Fach die Nachricht gefunden habe, dass meine Post nun ans Postfach gehen soll.

Überflüssig zu sagen, dass ich noch immer keine Schlüssel für das Postfach habe.

Auf meiner To-Do-Liste für heute standen also schon mal zwei Punkte:

  1. Bei meiner Postfiliale vorbeifahren, um gucken zu lassen, ob Post in meinem Postfach liegt (vielleicht ja auch die Briefsendung mit meinen Postfachschlüsseln?) und um abzuklären, dass ich auch dann an meine Post komme, wenn die Schlüssel noch länger auf sich warten lassen sollten. 
  2. Bei der Hotline der Telekom anrufen und herauszufinden, ob meine Schlüssel auf dem Weg sind. Oder ob nicht. Oder ob sie dort überhaupt etwas wissen.
Punkt 1 war kein Problem. Mein Postfach ist fix und fertig eingerichtet und wartet nur darauf, bestückt zu werden. Meine Schlüssel lagen übrigens nicht im Fach. Außerdem kann ich mir meine Post auch so abholen. Gut so. Ansonsten wäre ich auch in der Bredouille gewesen.

Punkt 2 war einfach nur nervig, aber notwendig. Manchmal zwinge ich mich ja zum Zweckoptimismus - vielleicht hat's ja was gebracht. Schön war auch der Satz der Dame im Callcenter: "Ach, es kann immer mal sein, dass die Schlüssel doch ins Postfach wandern, obwohl dick drauf steht, dass sie da nicht hin sollen." 

Lassen wir uns überraschen. Im Moment tendiere ich dazu, die Sache als Experiment zu betrachten.

Ich komme an meine Post; das ist das Wichtigste. Der Rest wird sich klären; die Frage ist nur: wann?

Ich nehme Wetten entgegen ;-)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen