Freitag, 5. Juli 2013

Papierkrieg - Teil 1

Als ich in der neunten (oder war es doch die zehnte?) Klasse mein obligtorisches Schulpraktikum absolvieren musste, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Anwaltskanzlei betreten. Ich war also ungefähr 16. Der Anwalt, der so nett war, einen in rechtlichen Dingen völlig unbedarften Teenager für zwei Wochen zu ertragen, ist heute schon nicht mehr am Leben. Er hat mir aber einen guten Einblick in das Anwaltsdasein gewährt. 

Zwei Wochen später war ich dann fest davon überzeugt, dass ich niemals Anwältin werden wollte. Einfache Begründung: Viel zu viel Papierkram! 

Wie Sie inzwischen ja wissen, habe ich meinen Berufswunsch dann noch einmal überdacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich den Papierbergen doch aussetzen würde. 

Was sich trotz aller technischer Fortschritte in den letzten knapp 25 Jahren nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass wir Anwälte immer noch Unmengen von Papier fabrizieren, auch wenn wir heute statt mit dem Nadel- mit dem Laserdrucker arbeiten. 

Wollen Sie ein Beispiel? 

Gut. Quizfrage: 

Nehmen wir an, ich fertige eine Klageschrift an das Landgericht. Beklagte sind neben dem Kfz-Haftpflichtversicherer der Autofahrer, der den Unfall verursacht hat, und auch dessen Freund, der auf dem Beifahrersitz saß und außerdem Halter des Autos ist. 
Wieviele Exemplare der Klageschrift drucke ich aus? 

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