Es kommt ja öfter mal vor, dass ich meinen Mandanten Unterlagen zuschicke, die sie bitte schön ausfüllen, unterschreiben und an mich zurückschicken sollen. Oder besser müssen, damit die Sache vorangeht und sie keine rechtlichen Nachteile haben.
Was ich immer wieder feststellen muss, ist, dass viele Menschen mit diesen oft seitenlangen Fragebögen einfach überfrachtet sind. Vielleicht nicht überfordert, aber genervt. Kein Wunder. Hätten Sie spontan Lust, einen vierseitigen Fragebogen auszufüllen, wobei Sie die abgefragten Informationen teilweise auch noch selbst wieder recherchieren müssen? Ich jedenfalls nicht. Die Aussicht darauf klingt noch nichtmal für Schreibtischtäter wie mich auch nur ansatzweise verlockend.
Das eigentliche Phänomen ist jedoch, dass die Leute genau in dem Moment, in dem sie sich durch die ellenlangen Fragebögen gequält haben, vor Erleichterung darüber, dass sie es nun hinter sich haben, derart geistig ausklinken, dass sie die eigene Unterschrift ganz am Ende glatt vergessen...
Mit der Folge, dass sie von mir entweder einen Anruf bekommen, dass sie bitte kurzfristig mal für ungefähr 30 Sekunden bei mir vorbeikommen mögen, oder einen Brief - mit dem Fragebogen, von dem sie so heilfroh waren, ihn wieder loszuwerden, und der Bitte um Unterschrift und Rücksendung.
Vielleicht sollte die deutsche Bürokratie ihre Fragebögen noch einmal überdenken. Und sie ein bisschen mehr auf diejenigen ausrichten, die sie ausfüllen sollen...
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