Für 11.00 Uhr hatte war ich zu einem Termin am Gericht in Osnabrück geladen. Ist eigentlich ganz leicht hinzukommen: In Fledder von der A33 runter und dann immer schön geradeaus.
Ich war ja schon extra früh losgefahren... um kurz nach halb 10. Im Normalfall hätte es Viertel nach 10 auch getan.
Auf der Wertherstraße habe ich dann das erste Mal angehalten: Der Regen war auf meiner Windschutzscheibe gefroren. Ich war auch schon zweimal ungut auf der spiegelglatten Straße gerutscht, und auch alle anderen fuhren wie auf rohen Eiern. Trotz Winterreifen. Bei derart schnell gefrierendem Regen sind auch die relativ machtlos. Also: Auto aufheizen lassen und in der Zeit auf der Geschäftsstelle des Gerichts angerufen: "Ich bin unterwegs - ich weiß nur noch nicht, ob ich rechtzeitig da sein werde..." Die Reaktion von der Geschäftsstelle: "Bevor Sie sich den Hals brechen, heben wir den Termin lieber auf!" Wollte ich aber nicht unbedingt - ich wusste ja, wie wichtig die Sache meinem Mandanten war... Aber es ist ungemein beruhigend, wenn Gerichte sehen, dass ein Termin manchmal nicht das Allerwichtigste im Leben ist.
Ich habe es dann bis auf die B68 geschafft. Schön war es nicht. Kurz hinter der Kreuzung Handelsstraße stand ich dann. Und stand. Und stand. Zuerst kamen mir auch noch Autos entgegen. Dann nicht mehr... (Später hörte ich dann, dass sich wohl zwei LKW ineinander verkeilt haben sollen. Das erklärt einiges.)
Als abzusehen war, dass ich da noch eine ganze Weile stehen würde, habe ich dann mit meinem Mandanten abgesprochen, dass es nur halb so gefährlich ist, wenn wir nur mit einem Auto zum Gericht fuhren. Ich hatte Glück, dass direkt links von mir eine klitzekleine Stichstraße lag (wahrscheinlich die Einfahrt zu einem Bauernhof), so dass ich relativ problemlos drehen konnte.
Dabei durfte ich dann auch feststellen, dass ich das Anfahren am Berg bei Glatteis und im Rückwärtsgang immer noch nicht verlernt habe. Immerhin.
Ich habe mich dann abseits der B68 mit meinem Mandanten getroffen, und wir sind auf Um- und Schleichwegen Richtung A33 geschliddert. Ab da ging es dann etwas besser, aber ich habe mich doch selbst bei dem Gedanken erwischt:
"Als Beifahrer habe ich im Zweifel einen Schadenersatzanspruch."
Zwischendurch hatte ich noch einmal mit der Geschäftsstelle gesprochen: "Heben Sie den Termin bloß nicht auf, wir kommen!" Und als wir dann um kurz vor halb zwölf vor dem Gerichtssaal standen, hing da an dem inzwischen doch sehr modernen Monitor, der die Sitzungstermine anzeigt, ein ganz altmodischer Post-It: "Termin in Sachen xy auf 11.30 Uhr verschoben". Es gibt eben Momente, in denen das Papier der Elektronik überlegen ist...
Der Termin lief dann auch wunschgemäß. War gut, dass wir ihn nicht verschoben haben.
Also alles glatt gegangen... im wahrsten Sinne des Wortes.
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