Montag, 28. November 2016

Wir haben einen Mittelstreifen!

Und - wenn Sie mich fragen - auch keinen Tag zu früh! Ich hatte ja gedacht, dass wir in diesem Jahr nicht mehr damit rechnen können. War wohl eine Fehlinformation.

Schön, wenn an einem Montag auch mal positive Dinge passieren! (Ich erzähle Ihnen jetzt nichts über meinen Zahnarzttermin heute Morgen.)

Trotzdem bin ich positiv überrascht - ich hätte nicht gedacht, dass das bei gefrorenem Boden funktioniert. Und gefroren hat es in der letzten Nacht ja ganz schön... ich sehe immer noch diverse weiße Stellen draußen. Kriegen wir dieses Jahr vielleicht doch mal weiße Weihnachten?

Und vielleicht kriegen wir jetzt auch noch Leitplanken?

Sonntag, 27. November 2016

Verfehlte Informationspolitik und dämliche Dialoge - Warum die Strabag und ich wohl nicht so schnell Freunde werden

Auch nach dreizehn Jahren Anwaltsdasein gibt es tatsächlich noch Dinge, die mich aufregen können. Eigentlich kann man sie in zwei Kategorien packen: Rücksichtslosigkeit und unnötige Unfähigkeit. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich über alles aufrege, was aus meiner Sicht darunter fällt, aber ab und an nehme ich mir einfach mal die Freiheit, meinen Frust rauszulassen. Und mein Lieblings-Frustablasser ist im Moment - wie könnte es auch anders sein? - unsere Baustelle! Da kann ich nämlich in beiden Kategorien Gummipunkte vergeben, und zwar nicht zu wenige. 

Übrigens: Heute sitzen wir immerhin seit 77 Tagen in der Vollsperrung. In Worten: Siebenundsiebzig.

Worüber ich mich schon gar nicht mehr aufrege, sind die ständigen Verzögerungen, obwohl ich mir 100 %ig sicher bin, dass man Amphibientunnel und anderes Material rechtzeitig bestellen kann und dass man, wenn man schon meint, im Spätherbst an einer Straßenbaustelle herumdoktorn zu müssen, mit in die Planung einbeziehen kann, dass der Himmel vielleicht auch mal nicht strahlend blau ist und der erste Frost kommt.

Was mich wirklich aufregt ist die Tatsache, dass die Strabag eine völlig verfehlte Informationspolitik betreibt. Wir erinnern uns: Die einzigen Informationen, die wir offiziell bekommen haben, waren diese beiden Zettel hier:
Wie sich dann herausstellte, waren diese "Informationen" noch nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt worden waren. Vor allem die Sperrzeiten, die man im Schreiben der Strabag angegeben hatte, wurden nicht eingehalten. Das Wetter und die Materialknappheit waren dazwischen gekommen.

Ist schon blöd, wenn man so hängengelassen wird. Fragen Sie mich nicht, wieviele Termine ich in den letzten Wochen umgelegt habe. Es waren einige. Toll für mich und auch für meine Mandanten. Und ein Privatleben hat man ja auch noch.

Das krasseste Erlebnis hatten wir jedoch an einem Freitag Morgen so gegen halb 11. Wir standen hier abfahrbereit, geschniegelt und gespornt, als ein Mann in Orange (M.i.O.) die Einfahrt hinuntergelaufen kam:

"Ihr müsst ja heute hier nicht mehr raus, oder?" 

"Doch, jetzt gleich. Wir müssen zu einer Beerdigung." (Die Tante meines Mannes war gestorben.)

"Oh. Äh. Ja. Das ist jetzt ein bisschen blöd, weil wir Euch da gerade eine hohe Kante hingefräst haben, und da kommt Ihr mit dem Auto so nicht hoch..."

Na danke.

Wir haben es doch noch pünktlich zur Beerdigung geschafft. Dank eines gewissen Improvisationstalents unsererseits. Fragen Sie besser nicht nach Einzelheiten. Bezeichnenderweise haben uns die Men in Orange dann auch noch das komplette Wochenende abgeflattert gelassen. Wir nahmen es mit Humor. Und überlegten, wann es wohl soweit sein wird, dass man sich Lebensmittel auch per Drohne liefern lassen kann.

Mal im Ernst: Kann man bei solchen Aktionen nicht vorher Bescheid sagen? IST ES SO SCHWER, MAL DEN MUND AUFZUMACHEN?! 

Anscheinend schon.

Ganz pragmatisch gefragt: 

Hätte man nicht einfach zum Beispiel einen E-Mail-Verteiler für die Anwohner einrichten können, um uns so auf dem Laufenden zu halten? Das wäre eine einfache und kostengünstige Möglichkeit gewesen, um den Anwohnern die Sache wenigstens etwas zu erleichtern, weil sie dann wüssten, was auf sie zukommt. Aber auf solche Ideen kommt man ja nicht.

So hat man das Gefühl, der Strabag ausgeliefert zu sein. Ich habe auch mal bei dem Verantwortlichen bei der Strabag angerufen, aber nach der Erfahrung war es mir dann auch zu blöd. Ich bin Anwohner, kein Bittsteller. Und ich habe keine Lust, mich so behandeln zu lassen, als läge mein IQ jenseits von Gut und Böse.

Stattdessen laufe ich nun jeden Morgen zur Einfahrt hoch und gucke, ob ich wohl heute meinen Terminplan einhalten kann - oder mal wieder nicht. Ich komme mir schon dämlich vor, wenn ich ständig irgendwelche M.i.O. anquatschen muss: "Hallo, guten Morgen, ich habe gleich um halb 10 einen Termin. Kann der zu mir hinkommen?" Oder: "Meinen Sie, ich kann heute Mittag wieder wieder auf mein Grundstück fahren, wenn ich vom Gericht komme?" Ich hab' auch Besseres zu tun, vor allem, wenn es regnet.

Schön ist dann auch, wenn man von einem M.i.O., am besten noch mit Kaffeebecher in der Hand, die Antwort bekommt: "Keine Ahnung. Sonst lassen Sie Ihr Auto doch am Berghagen stehen. Ist besser, sich die Schuhe zu versauen als das Auto." 

Sonst noch was?

Ja. Letzte Woche erzählte mir ein Mandant, der sein Auto extra schon vor der Baustelle abgestellt hatte, dass er sich nach einem Termin bei mir blöde Kommentare von einem der M.i.O. hatte anhören müssen: "Hey, das geht aber nicht, dass Sie hier hin und her laufen!" Glücklicherweise gehört dieser Mandant nicht zu denjenigen, die auf den Mund gefallen sind, so dass er dem M.i.O. auch gleich erklären konnte, weshalb das sehr wohl geht.

Verglichen mit solchen Aktionen fällt es da relativ wenig ins Gewicht, dass die Müllabfuhr nur eingeschränkt funktioniert und man drei Tage auf die Leerung seiner grauen Tonne warten muss. Oder dass man seine (immerhin geleerte) Papiertonne selbst vom Sammelplatz abholen kann, weil sie sonst wahrscheinlich bis zur nächsten Leerung noch oben an der Absperrung stehen würde.

Aber das Ende der Vollsperrung naht ja: Ab der zweiten Dezemberwoche soll der Verkehr wieder fließen, wenn auch erstmal nur mit Tempo 50. Das habe ich jetzt - wie könnte es auch anders sein - nicht von der Strabag, sondern aus der Zeitung. Und es gilt auch nur, wenn das Wetter nicht dazwischen kommt. Ach, im Advent bleibt es bestimmt die ganze Zeit über warm, sonnig und trocken.

Auf Kleinigkeiten wie Straßenmarkierungen oder Leitplanken werden wir allerdings noch bis zum nächsten Jahr warten müssen - Leitplanken sind wohl gerade Mangelware. Wurde da vielleicht mal wieder Material nicht rechtzeitig bestellt? Na ja, während des winterlichen Glatteises auf kurvenreichen Straßen mit tollen Abhängen zur Seite werden die Dinger ja auch komplett überschätzt. 

Ich vergebe also 100 Gummipunkte, behalte mir aber vor, die Punktzahl in den nächsten Wochen noch zu erhöhen.

Allen einen schönen ersten Advent!




Montag, 21. November 2016

Kurztrip nach Brüssel

Ab und an muss man einfach mal raus - in unserem Fall für einen Ein-Tages-Trip nach Brüssel. Von hier aus braucht man übrigens gerade einmal vier Stunden. Für mich eine Premiere - und ehrlich gesagt, ich hatte mir bis dahin auch noch nie ernsthafte Gedanken über diese Stadt gemacht. Die Stichwörter, die mir bis dahin zu Brüssel eingefallen waren, gleichen wahrscheinlich denen, die den meisten in den Sinn kommen: EU, Terror, Manneken Pis, Atomium und Schokolade... aber man ist ja immer bereit, seinen Horizont zu erweitern, nicht wahr?


Das erste, was mir auffiel, ist die Tatsache, dass man unheimlich viele Comics an den Häuserwänden findet. Im Grunde sollte man sich wohl an jedem Wandvorsprung zur Sicherheit noch einmal umdrehen, damit einem auch ja keins dieser mal kleineren, mal größeren Kunstwerke entgeht. Kein Wunder eigentlich - Brüssel ist ja auch das Zuhause von Tim und Struppi!
Und ja, auch den kleinen Kerl hier haben wir uns kurz angeguckt. Wie es aussieht, ist es inzwischen schwierig, ihn unbekleidet anzutreffen... an diesem Tag feierte dort gerade der örtliche Lions Club, also musste sich auch der Knirps entsprechend in Schale werfen.

Der Grote Markt - den hatte ich so gar nicht auf der Rechnung, obwohl er angeblich DIE Touristenattraktion ist. Ist irgendwie schon beeindruckend, aber ganz ehrlich - mir war das alles ein bisschen zu goldig...

Eine Ikone musste dann aber natürlich doch noch sein: Das Atomium. Ja, wir waren auch drin und oben. Und ich bin der festen Überzeugung, dass das Ding schwankt!

Eine Sache muss ich noch erwähnen: Es war ein kalorienreicher Tag. Das hier sind Mitraillettes, eine hierzulande völlig unbekannte Spezialität. Man nehme ein Baguette, schneide es auf, packe zur Selbsttäuschung ein kleines bisschen Salat hinein und dann noch das, was der Kunde will, zum Beispiel Falafel oder einen Burger-Pattie. Darüber kommen dann doppelt fritierte Pommes und zur Abrundung ein bisschen Soße nach Wahl. Fertig. Klingt vielleicht irgendwie pervers, schmeckt aber! Und ist schwierig zu essen...

Ich erwähne jetzt nicht, dass wir natürlich noch ein paar Schokoladenspezialitäten erstanden haben, und dass wir am Ende noch beim Libanesen gelandet sind. Das einzige, was ich nicht mehr geschafft habe, war eine der Waffeln zu vertilgen, die wirklich an jeder Straßenecke feilgeboten werden: Die ganze Stadt riecht nach Waffeln! 

Ach ja: Das Viertel mit den ganzen EU-Bauten haben wir uns gespart. Aber vielleicht kommen wir ja irgendwann noch mal hin. Und dann gibt's auch wieder eine Mitraillette,,, 

Freitag, 18. November 2016

Ich rufe für eine Freundin an...

Die Solidarität unter Frauen geht ziemlich weit. Frauen kümmern sich umeinander, vor allem dann, wenn es der anderen richtig besch*** geht. So weit, so gut. Wir brauchen alle unsere Netzwerke, vor allem dann, wenn das Leben mal wieder eine unschöne Überraschung für uns bereit hält.

Ich habe immer mal wieder zwischendurch Anrufe, bei denen ich dann höre: "Ich rufe für meine Freundin (Schwester/Cousine/Arbeitskollegin) an, die Probleme hat." 

Ein Problem habe ich dann auch, das heißt, meistens eigentlich zwei oder drei:

Erstens: Meist wollen diejenigen, die am Telefon sind, schon mal eine Voreinschätzung haben, "was man da denn überhaupt machen kann". Schon diese Voreinschätzung ist eine Beratung, und wir Anwälte stellen Beratungen in Rechnung. Wer von beiden soll dann meine Mandantin sein? Möchte die Anruferin dann auch die Beratung bezahlen? In den meisten Fällen wohl kaum. Ich kann (und will) aber auch nicht umsonst arbeiten. Vor allem nicht, wenn ich denjenigen, dem diese Arbeit dann zu Gute kommt, noch nie im Leben gesehen habe.

Zweitens: Bevor ich ein Mandat annehme (und dazu zählt eben auch eine Beratung), muss ich prüfen, ob ich dieses Mandat überhaupt annehmen kann. Wenn ich also zum Beispiel schon die Gegenseite vertrete, dann müsste ich ablehnen. Oft hat die Anrufende aber noch nicht einmal die entsprechenden Daten im Kopf, oder ich bekomme zu hören, "Das soll sie Ihnen mal lieber selber erzählen." Kollisionsprüfung adé. Denn wenn ich in dieser Situation schon einmal "anberaten" würde und sich dann herausstellt, dass ich gegen meinen eigenen Mandanten gearbeitet habe, dann müsste ich gleich beide Mandate niederlegen. Ohne Bezahlung, versteht sich. Und davon hat dann auch wieder keiner was.

Drittens: Ich musste leider die Erfahrung machen, dass diejenigen, die mir auf diese Art und Weise quasi "vermittelt" werden, ziemlich schnell wieder abspringen, frei nach dem Motto: "Ich bin einfach noch nicht so weit." Unausgesprochen bleibt dann meist der nächste Satz: "Es muss erst noch schlimmer werden." Es kann auch sein, dass ich einen Termin mache, und diejenige dann einfach nicht auftaucht, am besten auch noch ohne vorherige Absage. Na danke.

Fazit: Ich nehme nur noch Mandate an, wenn sich derjenige selbst an mich wendet. Keine Zwischenstationen über Dritte. Wenn Sie also eine Freundin/Schwester/Kollegin haben, von der Sie denken, dass sie sich doch mal an einen Anwalt wenden sollte, dann drücken Sie ihr meine Karte in die Hand, schicken ihr den Link zu meiner Homepage oder auch zu meinem Blog. Sie soll sich aber bitte selbst melden. Ansonsten macht die Sache wenig Sinn.

PS:
Wenn Sie sich jetzt fragen, warum ich hier nur von Frauen schreibe: In meinen 13 Jahren als Anwältin ist es noch nie vorgekommen, dass ein Mann anrief und um einen Termin für einen Freund bat. Ist vielleicht auch mal ein Denkanstoß... 

Mittwoch, 16. November 2016

Was will ein Familienrichter bei einer Scheidung eigentlich von einem wissen?

Erinnern Sie sich noch an "Ehen vor Gericht", diese Fernsehsendung, die es in den 70ern und 80ern im ZDF gab? Sie wurde später nochmal aufgewärmt, war aber im Grunde die Mutter der vielen Scripted-Reality-Serien, mit denen die TV-Sender ihr Tagesprogramm überbrücken. Auch damals wurde halt schon schmutzige Wäsche im Fernsehen gewaschen.

Letztlich bekommen viele durch diese ganzen Sendungen aber auch ein falsches Bild von dem, was bei einer Scheidung im Gerichtssaal eigentlich abläuft. Tatsächliche Geschehnisse werden eigentlich nur dann lang und breit im Gericht erörtert, wenn es um eine Härtefallscheidung oder - ganz wichtig - das Kindeswohl geht (wenn also Umgangs- oder Sorgerecht streitig sind oder eine Kindeswohlgefährdung befürchtet werden muss). Bei einer "normalen" Scheidung ist es den Juristen schlichtweg egal, wer von beiden eine Affäre hatte, wer ausgerastet ist, weil der andere nie den Müll rausgebracht oder die Zahnpastatube zugeschraubt hat, oder wer sich einfach nur "auseinandergelebt" hat. Wenn man diese Einzelheiten vor Gericht erläutern wollte, dann würde es wahrscheinlich nochmal ein halbes Jahr länger dauern, bis man überhaupt einen Termin bekommt.

Wenn es also nicht gerade um strittige Kindschaftssachen als mitverhandelte Verbundsachen geht, dann wird man vom Familienrichter nur nach dem Trennungszeitpunkt gefragt. Diese Frage dient nur dazu, um feststellen zu können, ob das Trennungsjahr abgelaufen ist. Warum jemand aus der Ehewohnung ausgezogen ist, interessiert die Robenträger dabei also nicht wirklich. Danach wird man noch gefragt, ob man geschieden werden möchte und ob man sich vorstellen kann, die eheliche Lebensgemeinschaft wieder herzustellen, und das sind beides Fragen, die man mit nur einem Wort beantworten kann.

Danach geht es noch um den Versorgungsausgleich und kurz um das Nettoeinkommen (um den Verfahrenswert festsetzen zu können, nach dem sich die Kosten des Verfahrens richten). Dann erfolgt die Verkündung des Scheidungsbeschlusses, und der Termin ist als solcher vorbei.

Daran erkennt man schon, wie weit die Realitäten teilweise auseinander liegen: Was für die Beteiligten mitunter ein langer und schmerzhafter Trennungsprozess gewesen ist, wird im Scheidungstermin meist noch nicht einmal erwähnt. 


Montag, 14. November 2016

Rache für Wanda...!

Meine Güte, ich muss unbedingt mal wieder "EIn Fisch namens Wanda" gucken! Nicht nur, dass es einer meiner Lieblingsklassiker ist - im Moment fühle ich mich auch immens an die Schlussszene (ja, nach neuer Rechtschreibung mit 3 s) erinnert, denn draußen tanzen gleich drei riesige Straßenwalzen auf einmal zusammen mit einer großen Teermaschine und diversen Lkw ein merkwürdiges Ballett. Es hat schon beinahe etwas Poetisches...
Trotzdem hoffe ich, dass es bald vorbei ist mit der Poesie. Sie ist nämlich ziemlich laut. 

Und ich komme im Moment mal wieder nicht aus meiner Ausfahrt heraus. 

Wann die Nordstraße nun wieder für den Verkehr freigegeben wird, kann ich immer noch nicht sagen. Aber wenn jetzt "schon" die zweite Fahrbahn geteert wird, dann sollte es eigentlich nicht mehr lange dauern. 

Ich bin immer noch Optimistin 😈




Dienstag, 8. November 2016

Der erste Schnee

Meine Güte, ich dachte ja schon, ich hätte gestern Abend lange gearbeitet - aber als ich dann irgendwann mit meinem von mir untrennbaren Notizbuch vor mir in meinem Lieblingssessel saß und neben der Tagesplanung für heute eine der alten Barnaby-Folgen mehr oder weniger konzentriert verfolgte, fuhren draußen unter nicht unerheblichem Lärm die großen Geschütze auf: Teermaschine, großer Tieflader und zwei große Straßenwalzen. Wir waren zunächst ein wenig irritiert, schließlich war es gegen 21.30 Uhr, aber mein Mann hat sich trotzdem aufgerafft, um einmal nachzugucken, was denn da so vor sich ging. Wir können von unserem Wohnzimmerfenster aus schließlich nicht alles erkennen, und wer unsere Kreuzung hier kennt, der weiß, dass hier auch immer mal Unfälle passieren. Da geht man lieber auf Nummer Sicher.
Was er mir dann berichtete, hat mir schon zu denken gegeben: Bei wirklich waagerecht wehendem Schneeregen waren die Herren in Orange anscheinend dabei, alles für den heutigen Tag vorzubereiten. Viel genützt scheint es aber nicht zu haben: Heute hat sich baustellentechnisch noch nichts getan, jedenfalls soweit wir es hier beurteilen können. Vielleicht haben sie wegen des ersten Schnees ja doch unterbrochen, wer weiß?

Trotzdem war ich heilfroh, dass ich bei meinem Job hier auf einem relativ gemütlichen Schreibtischstuhl sitzen kann, während im Kaminofen ein hübsches Feuerchen vor sich hin lodert. Meine bessere Hälfte war gestern Abend sogar auch noch so genial, meine Denkprozesse mit eigenhändig am Feuer gerösteten Marshmallows zu fördern. Ich muss nicht draußen im Dunklen und im fiesen Schneeregen körperlich schwere Arbeit verrichten, nur weil sich Petrus in den Kopf gesetzt hat, uns diesen Winter den ersten Schnee schon im November zu schicken.

Manchmal muss man eben dran erinnert werden, wie gut man es hat... 

Montag, 7. November 2016

Dampfender Asphalt im Regen

... ist das, was ich sehe, wenn ich von hier aus in Richtung Straße gucke. Auf ein Foto verzichte ich jetzt mal, darauf würde man eh nur verschiedene Graustufen sehen - 50 Shades of Grey, sozusagen.

Eigentlich sollte die Asphaltiererei ja erst später kommen, aber anscheinend hat man bei der Strabag gemerkt, dass der Winter in diesem Jahr tatsächlich schon im November kommen soll, und hat den Zeitplan ein bisschen gestrafft.

Leider, ohne uns vorher in irgendeiner Art und Weise Bescheid zu geben. 

Ich weiß also nicht, ob ich gleich wie geplant zu meinem Termin fahren kann oder nicht.

Oder ob ich meine Termine für die nächsten 10 Tage umlegen kann und muss.

Das kann ja noch was werden in dieser Woche... ich freu' mich jetzt schon. 
(Ja, das war jetzt ironisch gemeint - aus tiefstem Herzen.) 


Donnerstag, 3. November 2016

Die Kanzlei hat Geburtstag!

Sie ist heute 13 Jahre alt geworden und damit offiziell im Teenageralter. Klar, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als ich sie damals, am 03.11.2003, in Werther eröffnet habe. Ich war doch ziemlich aufgeregt... kein Wunder, man macht sich ja auch nicht an jedem Tag selbstständig.

Abends, am Feierabend sozusagen, hatte ich dann eine Aufgabe zu bewältigen, die mit dem Anwaltsdasein nicht allzuviel zu tun hat: Ich durfte als Unverheiratete Klinken putzen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und nicht zu knapp. Gleichzeitig war der Tag nämlich auch mein 30. Geburtstag. Nicht ganz zufällig, denn ich hatte mir gedacht: "Wenn schon, denn schon!"

Viel ist passiert in diesen 13 Jahren. Zwei Umzüge mit dem Büro, bei denen Freunde und Verwandte Unmengen an Papier geschleppt haben. Die Umstellung von einem gemieteten Büro darauf, dass meine Mandanten nun meist hier nach Eggeberg kommen. Auch das ganze Drumherum hat sich verändert: Damals war es noch nicht obligatorisch, eine Homepage zu haben, und mit besonderen elektronischen Anwaltspostfächern musste man sich auch nicht herumschlagen.

Vor allem aber glaube ich, dass ich in diesen 13 Jahren eine Menge gelernt habe, nicht nur, was die eigentliche Juristerei angeht, sondern auch, was meine Mandanten als Menschen betrifft. Und ich freue mich schon aufs Weiterlernen! 


Mittwoch, 2. November 2016

Jede Menge Schotter

haben wir im Moment direkt vor unserer Einfahrt. Leider nicht in Form von Geldscheinen oder Goldbarren, sondern in Form von schnöden Steinen. 


Ein niedlicher kleiner Bagger fährt dabei hin und her und verteilt das Zeug. Gut, dass ich mir für heute Nachmittag mal keine Termine gemacht habe, denn der niedliche kleine Bagger ist ganz schön laut. Bei offenem Fenster (und bei dem unglaublich blauen Himmel im Moment habe ich das Fenster tatsächlich auf Kipp) hat man schon Mühe, sein eigenes Wort zu verstehen. Bei geschlossenem Fenster hört man ein unruhiges Brummen, so dass man sich fragt, ob nicht vielleicht ein paar erkältete Bären im Katharinenstollen ihr Winterquartier aufgeschlagen haben. 

Für die Konzentration ist das nicht so toll. 

Fürs Telefonieren auch nicht. 

Egal. Ist ja hoffentlich bald vorbei.