Dienstag, 8. November 2016

Der erste Schnee

Meine Güte, ich dachte ja schon, ich hätte gestern Abend lange gearbeitet - aber als ich dann irgendwann mit meinem von mir untrennbaren Notizbuch vor mir in meinem Lieblingssessel saß und neben der Tagesplanung für heute eine der alten Barnaby-Folgen mehr oder weniger konzentriert verfolgte, fuhren draußen unter nicht unerheblichem Lärm die großen Geschütze auf: Teermaschine, großer Tieflader und zwei große Straßenwalzen. Wir waren zunächst ein wenig irritiert, schließlich war es gegen 21.30 Uhr, aber mein Mann hat sich trotzdem aufgerafft, um einmal nachzugucken, was denn da so vor sich ging. Wir können von unserem Wohnzimmerfenster aus schließlich nicht alles erkennen, und wer unsere Kreuzung hier kennt, der weiß, dass hier auch immer mal Unfälle passieren. Da geht man lieber auf Nummer Sicher.
Was er mir dann berichtete, hat mir schon zu denken gegeben: Bei wirklich waagerecht wehendem Schneeregen waren die Herren in Orange anscheinend dabei, alles für den heutigen Tag vorzubereiten. Viel genützt scheint es aber nicht zu haben: Heute hat sich baustellentechnisch noch nichts getan, jedenfalls soweit wir es hier beurteilen können. Vielleicht haben sie wegen des ersten Schnees ja doch unterbrochen, wer weiß?

Trotzdem war ich heilfroh, dass ich bei meinem Job hier auf einem relativ gemütlichen Schreibtischstuhl sitzen kann, während im Kaminofen ein hübsches Feuerchen vor sich hin lodert. Meine bessere Hälfte war gestern Abend sogar auch noch so genial, meine Denkprozesse mit eigenhändig am Feuer gerösteten Marshmallows zu fördern. Ich muss nicht draußen im Dunklen und im fiesen Schneeregen körperlich schwere Arbeit verrichten, nur weil sich Petrus in den Kopf gesetzt hat, uns diesen Winter den ersten Schnee schon im November zu schicken.

Manchmal muss man eben dran erinnert werden, wie gut man es hat... 

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