Ich sitze hier gerade ziemlich fassungslos und gucke mir die Pressekonferenz meiner Namensvetterin zur Einigung in Sachen Griechenland nach 15stündiger Verhandlung an.
Frau Merkel hat soeben verkündet, dass das griechische Parlament innerhalb der nächsten 72 Stunden diverse Gesetze verabschieden wird, die dann das Verhandlungsergebnis aus Brüssel in die Tat umsetzen sollen. Und dabei geht es eben nicht um Peanuts. Im Gegenteil. Alles, was in den letzten fünf Jahren nicht passiert ist, soll nun innerhalb von drei Tagen durchs Parlament gepeitscht werden.
Viel Glück dabei.
Ich sehe es mal wieder auch aus der juristischen Perspektive.
Wenn ich bedenke, wie lange es hier in Deutschland mitunter dauert, bis Gesetze verabschiedet werden und in Kraft treten, dann sehe ich diese Unternehmung doch mit einer gewissen Skepsis. Gesetze, die im Schnellschussverfahren zusammengezimmert werden, haben meistens den Haken, dass sie handwerklich schlecht gemacht sind. Bei der tatsächlichen Umsetzung können diejenigen, die dann tatsächlich damit arbeiten müssen, oft nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Ich plädiere ja sowieso immer schon dafür, dass man mehr Praktiker (nein, nicht Lobbyisten, Praktiker) an den Entwürfen arbeiten lässt, aber dafür bleibt in Griechenland wohl kaum Zeit. Nicht unter diesem zeitlichen Druck.
Ich denke also mal, dass noch weitere Akte in der Tragödie folgen werden.
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