Montag, 8. Februar 2016

Ein kleines Beispiel für deutsche Bürokratie

Ich habe heute einen neuen Fahrzeugschein bekommen, und zwar für ein Auto, das ich überhaupt nicht mehr habe.

(Halt nein, bevor Sie jetzt meinen, dass ich es nicht besser wüsste, muss ich mich jetzt korrigieren: Es heißt korrekt "Zulassungsbescheinigung Teil I". Sagt aber keiner.)

Ich habe ja meinen kleinen Schwarzen mit schwerem Herzen nach Holland verkauft. Zu doof, dass der Schein noch drin lag, zumal man den in den Niederlanden ja nun so gar nicht braucht.

Als ich dann also heute zur Zulassungsstelle kam, um mein Autochen abzumelden, wurde mir am Empfang erstmal ziemlich unfreundlich anheim gestellt, dass ich ja nach Holland fahren könnte, um den Schein wiederzuholen. Ja nee, is' klar. Die Frage, welches Auto ich denn dazu nehmen sollte, habe ich dann wohlweislich runtergeschluckt und stattdessen darauf verwiesen, dass der Käufer den Wagen nach meiner Kenntnis schon wieder weiterverkauft hatte, und zwar an jemanden, den ich nicht kenne. Außerdem könnte ich ja eine Erklärung unterzeichnen, dass mir der Schein abhanden gekommen ist.

War ja auch so. Und ging auch. Natürlich. Die Damen am Empfang in Gütersloh haben sogar die passenden Zettel direkt neben sich liegen.

Nach einer Weile durfte ich dann zur freundlichen Mitarbeiterin an den Schalter, die meinte, der verlustige Schein wäre gar kein Problem; sie würde mir einfach gerade butz einen neuen ausstellen, und dann könnte ich mein Auto bei ihr abmelden. Gesagt, getan.

Na bitte, geht doch. Wenn auch auf eine typisch deutsche Art und Weise... und für 11,70 EUR. 

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