Mittwoch, 7. August 2013

Die Ausbildungsplatz-Frage

Um es gleich vorweg zu sagen:
Nein, es tut mir ja leid, aber ich habe in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz zu vergeben. 

Trotzdem bekomme ich ab und an doch vor allem telefonische Anfragen und Online-Bewerbungen. Viele davon sind auch wirklich gut.

Bei manchen kann ich aber nur den Kopf schütteln, zum Beispiel dann, wenn ich sehe, wie wenig Mühe man sich mit der eigenen Bewerbung gibt. Wenn ich schon sehe, dass mein eigener Name falsch geschrieben ist ("Sehr geehrte Frau Schwenker" - nein, ich schwenke nichts), dann muss ich schon annehmen, dass derjenige schlampig recherchiert hat. Da ist es kein Wunder, wenn sich viele Unternehmen beschweren, dass sie keine passenden Bewerber für ihre Ausbildungsstelle finden.

Ich will aber nicht immer nur das Negative herausstellen. Lieber versuche ich, eine Lösung für ein Problem zu finden. Also hier als Denkanstoß: 

Wie sähe für mich die passende Auszubildende aus? 

(Anmerkung: Ich habe in den knapp zehn Jahren meiner Anwaltstätigkeit noch keine einzige Bewerbung von einem männlichen Wesen bekommen. Sollte es aber trotzdem männliche Interessierte geben, bitte ich, sich nicht benachteiligt zu fühlen, wenn ich hier die weibliche Form verwende...) 

Sie muss zu mir passen. 
Wenn die Chemie nicht stimmt, dann quälen sich letztlich nur beide.

Sie muss starke Nerven haben. 
Der Job ist aufreibend, schon allein, weil jeder, der hier durch die Tür kommt, ein Problem hat, das gelöst werden will. Und das natürlich so schnell wie möglich.

Sie muss auch im größten Stress immer freundlich bleiben können. 
Eine Anwaltskanzlei ist eben auch ein Dienstleistungsunternehmen.

Sie muss "das" und "dass" auseinander halten können. 
So schwer sollte das eigentlich nicht sein, oder? Letztlich bin ich es, deren Name auf Schreiben und Schriftsätzen steht, und von einem Anwalt sollte man erwarten können, dass er die wichtigsten Rechtschreibregeln beherrscht.

Sie muss Menschenkenntnis haben. 
Selbst die größte fachliche Brillanz bringt nichts, wenn man nicht mit Menschen umgehen kann. So einfach ist das.

Das wären also meine Top 5. In unsortierter Reihenfolge. 

Falls Sie noch suchen und deshalb auf dieser Seite gelandet sind: Ich drücke Ihnen die Daumen! Denn wenn Sie wirklich der richtige Typ für den Job sind, dann macht er wirklich richtig viel Spass. Und das ist wichtig. 

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