Montag, 19. Dezember 2016

WEIHNACHTS(öffnungs)ZEIT(en)

Sogar Anwälte brauchen ab und an mal ein bisschen Besinnlichkeit! 

Deshalb ist das Büro am 23.12.16 ab 12.30 Uhr für die Weihnachtsfeiertage geschlossen.

Zwischen den Feiertagen bin ich nur im Notfall erreichbar.

Regulär geht es dann ab dem 2. Januar 2017 um 09.00 Uhr wieder los.

Allen ein schönes Weihnachtsfest! 


Samstag, 10. Dezember 2016

Heute mache ich drei Kreuze

Kreuz Nr. 1: 
Tatsächlich sind wir seit gestern gegen 13.00 Uhr nicht mehr in der Vollsperrung gefangen. Es ist irgendwie drollig, dass der Verkehr vor unserem Haus erst langsam anfing zu fließen - anscheinend hatten sich alle schon so an die Vollsperrung gewöhnt, dass zunächst keiner merkte, dass sie weg war... inzwischen normalisiert sich die Sache aber.

Kreuz Nr. 2: 
Das Kaffee-Problem ist gelöst - der neue Kaffeevollautomat ist da. Endlich kann ich mein Koffein-Level wieder halten... zumindest tagsüber. Und Mandanten können auch wieder entsprechend versorgt werden.

Kreuz Nr. 3: 
Es ist Wochenende! Die nächste Woche wird heftig genug, unter anderem mit einer Fortbildung zum Schwerbehindertenrecht, und deshalb genieße ich es, jetzt ganze zwei Tage fast freie Zeiteinteilung zu haben...



Freitag, 9. Dezember 2016

Nordstraße - Der Countdown läuft...!

Nach meinen Informationen, die ich (wie immer nicht von der Strabag oder StraßenNRW bekommen, sondern) der Zeitung entnehmen durfte, soll die Nordstraße heute im Laufe des Tages wieder für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden.

Das würde dann bedeuten, dass ich keine Barrieren mehr umfahren muss, wenn ich in "unsere" Straße einbiegen will, und ich mich sogar auf der korrekten Fahrbahnseite bewegen kann. Auch könnte ich während des Berufsverkehrs wahrscheinlich wieder nach links in Richtung Halle abbiegen, ohne 10 Minuten lang auf eine winzige Lücke warten zu müssen, in die ich mich einfädeln kann. Was das angeht, hatte ich mir in den letzten Monaten doch ein ziemlich dickes Fell zulegen müssen...

Im Moment liegt die Straße noch im dichten Nebel, aber ich kann erkennen, dass sich bis jetzt (10.38 Uhr) noch nichts getan hat.

Ich warte also noch, dass ich heute irgendwann mal den kollektiven Seufzer der Erleichterung höre, wenn allen klar wird, dass sie keine fünf Kilometer Umweg mehr in Kauf nehmen müssen, nur um von Werther nach Halle zu kommen.

Gucken wir also mal, wie lange ich darauf noch warten muss.

Ich weiß nur, dass ich bei Glatteis die Nordstraße trotzdem meiden werde. Hier gibt es nämlich fiese Kurven und tolle Abhänge, aber dummerweise keine Leitplanken... die kommen erst im nächsten Jahr wieder. Angeblich zumindest. Ich hoffe nur, dass bis dahin auf dieser an sich doch ganz idyllischen Straße kein schwerer Unfall passiert, der durch Leitplanken hätte abgemildert werden können. Fahren Sie also vorsichtig - das nächste Glatteis kommt bestimmt.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Das Kaffee-Problem

Als Kaffeetrinker hat man es heute hier in diesem Büro nicht leicht: Jedes Mal, wenn ich den Kaffeevollautomaten anwerfe, um schwarzes Gold zu zapfen, springt die Sicherung raus und ich sitze im Dunklen. Beides nicht unbedingt förderlich für die anwaltliche Konzentration. 
Falls es nicht an der Steckdosenleiste liegen sollte, was ich nicht glaube, dann ist unser geliebter Kaffeevollautomat wohl reif für den Kaffeevollautomatenhimmel. 

Im Moment behelfen wir uns hier mit löslichem Kaffee, was aber auch keine Dauerlösung sein kann. 

"Normale" Kaffeemaschinen sind mir zu langsam (und man weiß ja auch nie, wieviel Kaffee man in der nächsten halben Stunde braucht). Eins dieser Wundergeräte, die zwar Unmengen an verschiedenen Kaffeesorten zaubern können, dafür aber auch Unmengen an überflüssigem Müll produzieren, kommt mir auch nicht ins Büro. Es wird also wieder beim Automaten bleiben. 

Zu doof nur, dass der Markt für Kaffeevollautomaten inzwischen so dermaßen unübersichtlich ist, dass es einem schwer fällt, sich für ein Modell zu entscheiden... Unterhaltsrecht ist einfacher! 

Entscheidungen, Entscheidungen. 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Ich bin reich!

Da habe ich völlig vergessen, gestern Abend einen Stiefel nach draußen zu stellen, damit der Nikolaus (sollte er die Vollsperrung der Nordstraße ignorieren) mir etwas hineintpacken kann, und dann das: Heute Morgen komme ich ins Büro, nur um festzustellen, dass mir eine dubiose englische Firma glatte viereinhalb Euro überweisen will! Juchuuuu! Geld, für das man nicht arbeiten muss. Aus einem Fonds, mit dem ich nichts zu tun habe. Und dass ich bei unserer Eheschließung stumpf meinen eigenen Namen behalten habe, ignoriert man auch geflissentlich...

Die Reaktion meines Mannes war aber doch sehr schön: "Sag denen einfach, sie sollen das Geld über Western Union schicken, wir holen's dann ab!" (Beachte: Er sagte tatsächlich "wir"!)

Ich fürchte, darauf könnten wir lange warten... 

Samstag, 3. Dezember 2016

Das kommt davon...

... wenn man die Klappe nicht halten kann - man landet in der Zeitung!
Wer den Artikel nochmal online nachlesen will - hier ist der Link zum Haller Kreisblatt.

Freitag, 2. Dezember 2016

Lights Out

Hach nee, im Moment werden wir hier an der Nordstraße aber auch infrastrukturell gebeutelt: Mit der Aufhebung der Vollsperrung müssen wir nochmal eine Woche warten (neuester Stand der Dinge, aber ich glaube es auch erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe), und letzte Nacht hörten wir um Viertel vor zwölf auf einmal zwei Knalle in verdächtiger Nähe, und der Strom war - weg. Und das nicht nur bei uns. Guckte man aus dem Fenster, sah man nichts außer einem extrem dunklen Nachtschwarz.

Wir begaben uns daraufhin auf einen kleinen Nachtspaziergang zum Trafohäuschen schräg bei uns gegenüber, konnten von außen aber keine Beschädigungen feststellen. Wir vermuteten aber trotzdem ganz stark, dass der Trafo etwas mit dem Stromausfall zu tun hatte. Ein Anruf beim Notdienst der TWO (per Handy natürlich, mit dem Festnetz ging's ja schlecht) ergab dann nichts außer dem Besetztzeichen. Wir waren also nicht die einzigen, die um diese Zeit noch wach waren und im Dunklen saßen.

Das heißt - ganz im Dunklen saßen wir nicht. Wenn es in diesem Haus etwas im Überfluss gibt, dann sind es Taschenlampen. Schön, wenn man einen Mann hat, der wenigstens praktische Dinge sammelt. 

Um halb eins sahen wir zwei Autos den Berghagen hinunterkommen und zum Trafohäuschen fahren, und genau eine Viertelstunde später war der Strom dann auch schon wieder da. Ziemlich fix, muss ich sagen. Dabei hatte ich im Geheimen ja schon mit einem "zwangsfreien" Tag geliebäugelt... Pech gehabt!

Die Ironie an der Sache ist, dass meine bessere Hälfte gerade in ein Buch vertieft war, als der Trafo durchknallte. Seine Lektüre trug ausgerechnet den Titel "Lights Out". 

Ich hoffe, dass er sich danach nicht auch noch "Zombie Apocalypse" vornehmen will...! 

Montag, 28. November 2016

Wir haben einen Mittelstreifen!

Und - wenn Sie mich fragen - auch keinen Tag zu früh! Ich hatte ja gedacht, dass wir in diesem Jahr nicht mehr damit rechnen können. War wohl eine Fehlinformation.

Schön, wenn an einem Montag auch mal positive Dinge passieren! (Ich erzähle Ihnen jetzt nichts über meinen Zahnarzttermin heute Morgen.)

Trotzdem bin ich positiv überrascht - ich hätte nicht gedacht, dass das bei gefrorenem Boden funktioniert. Und gefroren hat es in der letzten Nacht ja ganz schön... ich sehe immer noch diverse weiße Stellen draußen. Kriegen wir dieses Jahr vielleicht doch mal weiße Weihnachten?

Und vielleicht kriegen wir jetzt auch noch Leitplanken?

Sonntag, 27. November 2016

Verfehlte Informationspolitik und dämliche Dialoge - Warum die Strabag und ich wohl nicht so schnell Freunde werden

Auch nach dreizehn Jahren Anwaltsdasein gibt es tatsächlich noch Dinge, die mich aufregen können. Eigentlich kann man sie in zwei Kategorien packen: Rücksichtslosigkeit und unnötige Unfähigkeit. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich über alles aufrege, was aus meiner Sicht darunter fällt, aber ab und an nehme ich mir einfach mal die Freiheit, meinen Frust rauszulassen. Und mein Lieblings-Frustablasser ist im Moment - wie könnte es auch anders sein? - unsere Baustelle! Da kann ich nämlich in beiden Kategorien Gummipunkte vergeben, und zwar nicht zu wenige. 

Übrigens: Heute sitzen wir immerhin seit 77 Tagen in der Vollsperrung. In Worten: Siebenundsiebzig.

Worüber ich mich schon gar nicht mehr aufrege, sind die ständigen Verzögerungen, obwohl ich mir 100 %ig sicher bin, dass man Amphibientunnel und anderes Material rechtzeitig bestellen kann und dass man, wenn man schon meint, im Spätherbst an einer Straßenbaustelle herumdoktorn zu müssen, mit in die Planung einbeziehen kann, dass der Himmel vielleicht auch mal nicht strahlend blau ist und der erste Frost kommt.

Was mich wirklich aufregt ist die Tatsache, dass die Strabag eine völlig verfehlte Informationspolitik betreibt. Wir erinnern uns: Die einzigen Informationen, die wir offiziell bekommen haben, waren diese beiden Zettel hier:
Wie sich dann herausstellte, waren diese "Informationen" noch nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt worden waren. Vor allem die Sperrzeiten, die man im Schreiben der Strabag angegeben hatte, wurden nicht eingehalten. Das Wetter und die Materialknappheit waren dazwischen gekommen.

Ist schon blöd, wenn man so hängengelassen wird. Fragen Sie mich nicht, wieviele Termine ich in den letzten Wochen umgelegt habe. Es waren einige. Toll für mich und auch für meine Mandanten. Und ein Privatleben hat man ja auch noch.

Das krasseste Erlebnis hatten wir jedoch an einem Freitag Morgen so gegen halb 11. Wir standen hier abfahrbereit, geschniegelt und gespornt, als ein Mann in Orange (M.i.O.) die Einfahrt hinuntergelaufen kam:

"Ihr müsst ja heute hier nicht mehr raus, oder?" 

"Doch, jetzt gleich. Wir müssen zu einer Beerdigung." (Die Tante meines Mannes war gestorben.)

"Oh. Äh. Ja. Das ist jetzt ein bisschen blöd, weil wir Euch da gerade eine hohe Kante hingefräst haben, und da kommt Ihr mit dem Auto so nicht hoch..."

Na danke.

Wir haben es doch noch pünktlich zur Beerdigung geschafft. Dank eines gewissen Improvisationstalents unsererseits. Fragen Sie besser nicht nach Einzelheiten. Bezeichnenderweise haben uns die Men in Orange dann auch noch das komplette Wochenende abgeflattert gelassen. Wir nahmen es mit Humor. Und überlegten, wann es wohl soweit sein wird, dass man sich Lebensmittel auch per Drohne liefern lassen kann.

Mal im Ernst: Kann man bei solchen Aktionen nicht vorher Bescheid sagen? IST ES SO SCHWER, MAL DEN MUND AUFZUMACHEN?! 

Anscheinend schon.

Ganz pragmatisch gefragt: 

Hätte man nicht einfach zum Beispiel einen E-Mail-Verteiler für die Anwohner einrichten können, um uns so auf dem Laufenden zu halten? Das wäre eine einfache und kostengünstige Möglichkeit gewesen, um den Anwohnern die Sache wenigstens etwas zu erleichtern, weil sie dann wüssten, was auf sie zukommt. Aber auf solche Ideen kommt man ja nicht.

So hat man das Gefühl, der Strabag ausgeliefert zu sein. Ich habe auch mal bei dem Verantwortlichen bei der Strabag angerufen, aber nach der Erfahrung war es mir dann auch zu blöd. Ich bin Anwohner, kein Bittsteller. Und ich habe keine Lust, mich so behandeln zu lassen, als läge mein IQ jenseits von Gut und Böse.

Stattdessen laufe ich nun jeden Morgen zur Einfahrt hoch und gucke, ob ich wohl heute meinen Terminplan einhalten kann - oder mal wieder nicht. Ich komme mir schon dämlich vor, wenn ich ständig irgendwelche M.i.O. anquatschen muss: "Hallo, guten Morgen, ich habe gleich um halb 10 einen Termin. Kann der zu mir hinkommen?" Oder: "Meinen Sie, ich kann heute Mittag wieder wieder auf mein Grundstück fahren, wenn ich vom Gericht komme?" Ich hab' auch Besseres zu tun, vor allem, wenn es regnet.

Schön ist dann auch, wenn man von einem M.i.O., am besten noch mit Kaffeebecher in der Hand, die Antwort bekommt: "Keine Ahnung. Sonst lassen Sie Ihr Auto doch am Berghagen stehen. Ist besser, sich die Schuhe zu versauen als das Auto." 

Sonst noch was?

Ja. Letzte Woche erzählte mir ein Mandant, der sein Auto extra schon vor der Baustelle abgestellt hatte, dass er sich nach einem Termin bei mir blöde Kommentare von einem der M.i.O. hatte anhören müssen: "Hey, das geht aber nicht, dass Sie hier hin und her laufen!" Glücklicherweise gehört dieser Mandant nicht zu denjenigen, die auf den Mund gefallen sind, so dass er dem M.i.O. auch gleich erklären konnte, weshalb das sehr wohl geht.

Verglichen mit solchen Aktionen fällt es da relativ wenig ins Gewicht, dass die Müllabfuhr nur eingeschränkt funktioniert und man drei Tage auf die Leerung seiner grauen Tonne warten muss. Oder dass man seine (immerhin geleerte) Papiertonne selbst vom Sammelplatz abholen kann, weil sie sonst wahrscheinlich bis zur nächsten Leerung noch oben an der Absperrung stehen würde.

Aber das Ende der Vollsperrung naht ja: Ab der zweiten Dezemberwoche soll der Verkehr wieder fließen, wenn auch erstmal nur mit Tempo 50. Das habe ich jetzt - wie könnte es auch anders sein - nicht von der Strabag, sondern aus der Zeitung. Und es gilt auch nur, wenn das Wetter nicht dazwischen kommt. Ach, im Advent bleibt es bestimmt die ganze Zeit über warm, sonnig und trocken.

Auf Kleinigkeiten wie Straßenmarkierungen oder Leitplanken werden wir allerdings noch bis zum nächsten Jahr warten müssen - Leitplanken sind wohl gerade Mangelware. Wurde da vielleicht mal wieder Material nicht rechtzeitig bestellt? Na ja, während des winterlichen Glatteises auf kurvenreichen Straßen mit tollen Abhängen zur Seite werden die Dinger ja auch komplett überschätzt. 

Ich vergebe also 100 Gummipunkte, behalte mir aber vor, die Punktzahl in den nächsten Wochen noch zu erhöhen.

Allen einen schönen ersten Advent!




Montag, 21. November 2016

Kurztrip nach Brüssel

Ab und an muss man einfach mal raus - in unserem Fall für einen Ein-Tages-Trip nach Brüssel. Von hier aus braucht man übrigens gerade einmal vier Stunden. Für mich eine Premiere - und ehrlich gesagt, ich hatte mir bis dahin auch noch nie ernsthafte Gedanken über diese Stadt gemacht. Die Stichwörter, die mir bis dahin zu Brüssel eingefallen waren, gleichen wahrscheinlich denen, die den meisten in den Sinn kommen: EU, Terror, Manneken Pis, Atomium und Schokolade... aber man ist ja immer bereit, seinen Horizont zu erweitern, nicht wahr?


Das erste, was mir auffiel, ist die Tatsache, dass man unheimlich viele Comics an den Häuserwänden findet. Im Grunde sollte man sich wohl an jedem Wandvorsprung zur Sicherheit noch einmal umdrehen, damit einem auch ja keins dieser mal kleineren, mal größeren Kunstwerke entgeht. Kein Wunder eigentlich - Brüssel ist ja auch das Zuhause von Tim und Struppi!
Und ja, auch den kleinen Kerl hier haben wir uns kurz angeguckt. Wie es aussieht, ist es inzwischen schwierig, ihn unbekleidet anzutreffen... an diesem Tag feierte dort gerade der örtliche Lions Club, also musste sich auch der Knirps entsprechend in Schale werfen.

Der Grote Markt - den hatte ich so gar nicht auf der Rechnung, obwohl er angeblich DIE Touristenattraktion ist. Ist irgendwie schon beeindruckend, aber ganz ehrlich - mir war das alles ein bisschen zu goldig...

Eine Ikone musste dann aber natürlich doch noch sein: Das Atomium. Ja, wir waren auch drin und oben. Und ich bin der festen Überzeugung, dass das Ding schwankt!

Eine Sache muss ich noch erwähnen: Es war ein kalorienreicher Tag. Das hier sind Mitraillettes, eine hierzulande völlig unbekannte Spezialität. Man nehme ein Baguette, schneide es auf, packe zur Selbsttäuschung ein kleines bisschen Salat hinein und dann noch das, was der Kunde will, zum Beispiel Falafel oder einen Burger-Pattie. Darüber kommen dann doppelt fritierte Pommes und zur Abrundung ein bisschen Soße nach Wahl. Fertig. Klingt vielleicht irgendwie pervers, schmeckt aber! Und ist schwierig zu essen...

Ich erwähne jetzt nicht, dass wir natürlich noch ein paar Schokoladenspezialitäten erstanden haben, und dass wir am Ende noch beim Libanesen gelandet sind. Das einzige, was ich nicht mehr geschafft habe, war eine der Waffeln zu vertilgen, die wirklich an jeder Straßenecke feilgeboten werden: Die ganze Stadt riecht nach Waffeln! 

Ach ja: Das Viertel mit den ganzen EU-Bauten haben wir uns gespart. Aber vielleicht kommen wir ja irgendwann noch mal hin. Und dann gibt's auch wieder eine Mitraillette,,, 

Freitag, 18. November 2016

Ich rufe für eine Freundin an...

Die Solidarität unter Frauen geht ziemlich weit. Frauen kümmern sich umeinander, vor allem dann, wenn es der anderen richtig besch*** geht. So weit, so gut. Wir brauchen alle unsere Netzwerke, vor allem dann, wenn das Leben mal wieder eine unschöne Überraschung für uns bereit hält.

Ich habe immer mal wieder zwischendurch Anrufe, bei denen ich dann höre: "Ich rufe für meine Freundin (Schwester/Cousine/Arbeitskollegin) an, die Probleme hat." 

Ein Problem habe ich dann auch, das heißt, meistens eigentlich zwei oder drei:

Erstens: Meist wollen diejenigen, die am Telefon sind, schon mal eine Voreinschätzung haben, "was man da denn überhaupt machen kann". Schon diese Voreinschätzung ist eine Beratung, und wir Anwälte stellen Beratungen in Rechnung. Wer von beiden soll dann meine Mandantin sein? Möchte die Anruferin dann auch die Beratung bezahlen? In den meisten Fällen wohl kaum. Ich kann (und will) aber auch nicht umsonst arbeiten. Vor allem nicht, wenn ich denjenigen, dem diese Arbeit dann zu Gute kommt, noch nie im Leben gesehen habe.

Zweitens: Bevor ich ein Mandat annehme (und dazu zählt eben auch eine Beratung), muss ich prüfen, ob ich dieses Mandat überhaupt annehmen kann. Wenn ich also zum Beispiel schon die Gegenseite vertrete, dann müsste ich ablehnen. Oft hat die Anrufende aber noch nicht einmal die entsprechenden Daten im Kopf, oder ich bekomme zu hören, "Das soll sie Ihnen mal lieber selber erzählen." Kollisionsprüfung adé. Denn wenn ich in dieser Situation schon einmal "anberaten" würde und sich dann herausstellt, dass ich gegen meinen eigenen Mandanten gearbeitet habe, dann müsste ich gleich beide Mandate niederlegen. Ohne Bezahlung, versteht sich. Und davon hat dann auch wieder keiner was.

Drittens: Ich musste leider die Erfahrung machen, dass diejenigen, die mir auf diese Art und Weise quasi "vermittelt" werden, ziemlich schnell wieder abspringen, frei nach dem Motto: "Ich bin einfach noch nicht so weit." Unausgesprochen bleibt dann meist der nächste Satz: "Es muss erst noch schlimmer werden." Es kann auch sein, dass ich einen Termin mache, und diejenige dann einfach nicht auftaucht, am besten auch noch ohne vorherige Absage. Na danke.

Fazit: Ich nehme nur noch Mandate an, wenn sich derjenige selbst an mich wendet. Keine Zwischenstationen über Dritte. Wenn Sie also eine Freundin/Schwester/Kollegin haben, von der Sie denken, dass sie sich doch mal an einen Anwalt wenden sollte, dann drücken Sie ihr meine Karte in die Hand, schicken ihr den Link zu meiner Homepage oder auch zu meinem Blog. Sie soll sich aber bitte selbst melden. Ansonsten macht die Sache wenig Sinn.

PS:
Wenn Sie sich jetzt fragen, warum ich hier nur von Frauen schreibe: In meinen 13 Jahren als Anwältin ist es noch nie vorgekommen, dass ein Mann anrief und um einen Termin für einen Freund bat. Ist vielleicht auch mal ein Denkanstoß... 

Mittwoch, 16. November 2016

Was will ein Familienrichter bei einer Scheidung eigentlich von einem wissen?

Erinnern Sie sich noch an "Ehen vor Gericht", diese Fernsehsendung, die es in den 70ern und 80ern im ZDF gab? Sie wurde später nochmal aufgewärmt, war aber im Grunde die Mutter der vielen Scripted-Reality-Serien, mit denen die TV-Sender ihr Tagesprogramm überbrücken. Auch damals wurde halt schon schmutzige Wäsche im Fernsehen gewaschen.

Letztlich bekommen viele durch diese ganzen Sendungen aber auch ein falsches Bild von dem, was bei einer Scheidung im Gerichtssaal eigentlich abläuft. Tatsächliche Geschehnisse werden eigentlich nur dann lang und breit im Gericht erörtert, wenn es um eine Härtefallscheidung oder - ganz wichtig - das Kindeswohl geht (wenn also Umgangs- oder Sorgerecht streitig sind oder eine Kindeswohlgefährdung befürchtet werden muss). Bei einer "normalen" Scheidung ist es den Juristen schlichtweg egal, wer von beiden eine Affäre hatte, wer ausgerastet ist, weil der andere nie den Müll rausgebracht oder die Zahnpastatube zugeschraubt hat, oder wer sich einfach nur "auseinandergelebt" hat. Wenn man diese Einzelheiten vor Gericht erläutern wollte, dann würde es wahrscheinlich nochmal ein halbes Jahr länger dauern, bis man überhaupt einen Termin bekommt.

Wenn es also nicht gerade um strittige Kindschaftssachen als mitverhandelte Verbundsachen geht, dann wird man vom Familienrichter nur nach dem Trennungszeitpunkt gefragt. Diese Frage dient nur dazu, um feststellen zu können, ob das Trennungsjahr abgelaufen ist. Warum jemand aus der Ehewohnung ausgezogen ist, interessiert die Robenträger dabei also nicht wirklich. Danach wird man noch gefragt, ob man geschieden werden möchte und ob man sich vorstellen kann, die eheliche Lebensgemeinschaft wieder herzustellen, und das sind beides Fragen, die man mit nur einem Wort beantworten kann.

Danach geht es noch um den Versorgungsausgleich und kurz um das Nettoeinkommen (um den Verfahrenswert festsetzen zu können, nach dem sich die Kosten des Verfahrens richten). Dann erfolgt die Verkündung des Scheidungsbeschlusses, und der Termin ist als solcher vorbei.

Daran erkennt man schon, wie weit die Realitäten teilweise auseinander liegen: Was für die Beteiligten mitunter ein langer und schmerzhafter Trennungsprozess gewesen ist, wird im Scheidungstermin meist noch nicht einmal erwähnt. 


Montag, 14. November 2016

Rache für Wanda...!

Meine Güte, ich muss unbedingt mal wieder "EIn Fisch namens Wanda" gucken! Nicht nur, dass es einer meiner Lieblingsklassiker ist - im Moment fühle ich mich auch immens an die Schlussszene (ja, nach neuer Rechtschreibung mit 3 s) erinnert, denn draußen tanzen gleich drei riesige Straßenwalzen auf einmal zusammen mit einer großen Teermaschine und diversen Lkw ein merkwürdiges Ballett. Es hat schon beinahe etwas Poetisches...
Trotzdem hoffe ich, dass es bald vorbei ist mit der Poesie. Sie ist nämlich ziemlich laut. 

Und ich komme im Moment mal wieder nicht aus meiner Ausfahrt heraus. 

Wann die Nordstraße nun wieder für den Verkehr freigegeben wird, kann ich immer noch nicht sagen. Aber wenn jetzt "schon" die zweite Fahrbahn geteert wird, dann sollte es eigentlich nicht mehr lange dauern. 

Ich bin immer noch Optimistin 😈




Dienstag, 8. November 2016

Der erste Schnee

Meine Güte, ich dachte ja schon, ich hätte gestern Abend lange gearbeitet - aber als ich dann irgendwann mit meinem von mir untrennbaren Notizbuch vor mir in meinem Lieblingssessel saß und neben der Tagesplanung für heute eine der alten Barnaby-Folgen mehr oder weniger konzentriert verfolgte, fuhren draußen unter nicht unerheblichem Lärm die großen Geschütze auf: Teermaschine, großer Tieflader und zwei große Straßenwalzen. Wir waren zunächst ein wenig irritiert, schließlich war es gegen 21.30 Uhr, aber mein Mann hat sich trotzdem aufgerafft, um einmal nachzugucken, was denn da so vor sich ging. Wir können von unserem Wohnzimmerfenster aus schließlich nicht alles erkennen, und wer unsere Kreuzung hier kennt, der weiß, dass hier auch immer mal Unfälle passieren. Da geht man lieber auf Nummer Sicher.
Was er mir dann berichtete, hat mir schon zu denken gegeben: Bei wirklich waagerecht wehendem Schneeregen waren die Herren in Orange anscheinend dabei, alles für den heutigen Tag vorzubereiten. Viel genützt scheint es aber nicht zu haben: Heute hat sich baustellentechnisch noch nichts getan, jedenfalls soweit wir es hier beurteilen können. Vielleicht haben sie wegen des ersten Schnees ja doch unterbrochen, wer weiß?

Trotzdem war ich heilfroh, dass ich bei meinem Job hier auf einem relativ gemütlichen Schreibtischstuhl sitzen kann, während im Kaminofen ein hübsches Feuerchen vor sich hin lodert. Meine bessere Hälfte war gestern Abend sogar auch noch so genial, meine Denkprozesse mit eigenhändig am Feuer gerösteten Marshmallows zu fördern. Ich muss nicht draußen im Dunklen und im fiesen Schneeregen körperlich schwere Arbeit verrichten, nur weil sich Petrus in den Kopf gesetzt hat, uns diesen Winter den ersten Schnee schon im November zu schicken.

Manchmal muss man eben dran erinnert werden, wie gut man es hat... 

Montag, 7. November 2016

Dampfender Asphalt im Regen

... ist das, was ich sehe, wenn ich von hier aus in Richtung Straße gucke. Auf ein Foto verzichte ich jetzt mal, darauf würde man eh nur verschiedene Graustufen sehen - 50 Shades of Grey, sozusagen.

Eigentlich sollte die Asphaltiererei ja erst später kommen, aber anscheinend hat man bei der Strabag gemerkt, dass der Winter in diesem Jahr tatsächlich schon im November kommen soll, und hat den Zeitplan ein bisschen gestrafft.

Leider, ohne uns vorher in irgendeiner Art und Weise Bescheid zu geben. 

Ich weiß also nicht, ob ich gleich wie geplant zu meinem Termin fahren kann oder nicht.

Oder ob ich meine Termine für die nächsten 10 Tage umlegen kann und muss.

Das kann ja noch was werden in dieser Woche... ich freu' mich jetzt schon. 
(Ja, das war jetzt ironisch gemeint - aus tiefstem Herzen.) 


Donnerstag, 3. November 2016

Die Kanzlei hat Geburtstag!

Sie ist heute 13 Jahre alt geworden und damit offiziell im Teenageralter. Klar, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als ich sie damals, am 03.11.2003, in Werther eröffnet habe. Ich war doch ziemlich aufgeregt... kein Wunder, man macht sich ja auch nicht an jedem Tag selbstständig.

Abends, am Feierabend sozusagen, hatte ich dann eine Aufgabe zu bewältigen, die mit dem Anwaltsdasein nicht allzuviel zu tun hat: Ich durfte als Unverheiratete Klinken putzen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und nicht zu knapp. Gleichzeitig war der Tag nämlich auch mein 30. Geburtstag. Nicht ganz zufällig, denn ich hatte mir gedacht: "Wenn schon, denn schon!"

Viel ist passiert in diesen 13 Jahren. Zwei Umzüge mit dem Büro, bei denen Freunde und Verwandte Unmengen an Papier geschleppt haben. Die Umstellung von einem gemieteten Büro darauf, dass meine Mandanten nun meist hier nach Eggeberg kommen. Auch das ganze Drumherum hat sich verändert: Damals war es noch nicht obligatorisch, eine Homepage zu haben, und mit besonderen elektronischen Anwaltspostfächern musste man sich auch nicht herumschlagen.

Vor allem aber glaube ich, dass ich in diesen 13 Jahren eine Menge gelernt habe, nicht nur, was die eigentliche Juristerei angeht, sondern auch, was meine Mandanten als Menschen betrifft. Und ich freue mich schon aufs Weiterlernen! 


Mittwoch, 2. November 2016

Jede Menge Schotter

haben wir im Moment direkt vor unserer Einfahrt. Leider nicht in Form von Geldscheinen oder Goldbarren, sondern in Form von schnöden Steinen. 


Ein niedlicher kleiner Bagger fährt dabei hin und her und verteilt das Zeug. Gut, dass ich mir für heute Nachmittag mal keine Termine gemacht habe, denn der niedliche kleine Bagger ist ganz schön laut. Bei offenem Fenster (und bei dem unglaublich blauen Himmel im Moment habe ich das Fenster tatsächlich auf Kipp) hat man schon Mühe, sein eigenes Wort zu verstehen. Bei geschlossenem Fenster hört man ein unruhiges Brummen, so dass man sich fragt, ob nicht vielleicht ein paar erkältete Bären im Katharinenstollen ihr Winterquartier aufgeschlagen haben. 

Für die Konzentration ist das nicht so toll. 

Fürs Telefonieren auch nicht. 

Egal. Ist ja hoffentlich bald vorbei. 


Samstag, 29. Oktober 2016

Roadrunner


Selten habe ich mich so über den Beginn einer Baustelle gefreut... ja, nach 47 Tagen in der Vollsperrung sind die Arbeiten jetzt richtig losgegangen: Der Asphalt auf der Nordstraße ist weggefräst. Gestern Morgen haben sie angefangen. Heute Morgen um halb 9 hörten wir auch noch die Geräusche der schweren Gerätschaften draußen, und dann sahen wir, wie die Asphaltfräse abtransportiert wurde.

Ich war doch positiv überrascht, dass auch am Samstag gearbeitet wird - zumindest morgens. Genauso positiv überrascht war ich auch, wie schnell die Aktion jetzt tatsächlich von Statten ging; diese Fräsmaschine ist doch sehr leistungsfähig. Es war richtig interessant, mal zur Einfahrt hochzulaufen und zu gucken, was denn nun genau da passierte. Vor der Fräse war immer ein Lkw mit großer Mulde platziert, in die der weggefräste Asphalt flog. Alles war ständig in Bewegung. Und damit der jeweilige Lkw-Fahrer wusste, was er wann zu tun hatte, hatte man auch ein System gefunden: 2x kurz auf die Hupe hauen: losfahren. 1x kurz auf die Hupe hauen: Gefälligst wieder anhalten. Wiederholen. Funktionierte erstaunlich gut, auch wenn es laut war. Das störte uns aber nicht wirklich. Wir hatten im Grunde unseren Spass dran, weil sich die "Doppelhupe" anhörte wie der Roadrunner... 

Vor knapp zwei Stunden hatten wir dann "offiziellen" Besuch in Neon-Orange: Ein netter Mann brachte uns eine neue Anwohner-Information:
Damit wissen dann nun auch ungefähr, wann wir in den nächsten Tagen hier gefangen sein werden. Das heißt aber auch, dass es dann schwierig für meine Mandant(innen) wird, zu mir zu kommen, weil es in direkter Nähe keine (legalen) Parkmöglichkeiten gibt:

Montag, 07.11.16, 12.00 Uhr, bis Dienstag, 08.11.16, 06.00 Uhr 
Mittwoch, 09.11.16, 06.00 Uhr, bis Donnerstag, 10.11.16, 06.00 Uhr
Freitag, 11.11.16, 06.00 Uhr, bis Samstag, 12.11.16, 06.00 Uhr
und (ganz übel)
Montag, 14.11.16, 06.00 Uhr, bis Mittwoch, 16.11.16, 06.00 Uhr.

Nicht, dass ich mit meinen Mandanten morgens um 06.00 Uhr Termine machen würde (nur dann, wenn ansonsten wirklich die Welt unterginge. Morgens um 06.00 kann ich noch nichtmal vernünftig denken!). Es kann aber ja immer mal sein, dass mir jemand auf dem Weg zur Arbeit nur kurz Unterlagen in den Briefkasten werfen möchte. Sagen Sie also hinterher nicht, ich hätte Sie nicht vorgewarnt ;-)! 


Freitag, 21. Oktober 2016

Das angebliche Ende der Baustelle...

Nach unserer tollen Anwohnerinformation sollte heute ja eigentlich der letzte Tag unserer tollen Baustelle sein. Und was soll ich sagen?

Um es kurz zu machen: Es hat sich seit geschlagenen drei Wochen überhaupt nichts getan, was wir hätten sehen können. Wir warten also immer noch darauf, dass die Baustelle überhaupt bei uns ankommt.

Und dafür sitzen wir nun seit sechs Wochen in der Sperrzone. Langsam kommt man sich da doch, gelinde gesagt, ein kleines bisschen verar***t vor. Auch, weil man einfach keine Informationen von offizieller Stelle bekommt. Wäre doch nett zu wissen, auf was wir uns hier noch einrichten können, oder?

Stattdessen warten wir und warten. Und Hunderte von Menschen fahren jeden Tag Hunderte von Umleitungskilometern.

Nein, ich will mich jetzt nicht aufregen. Nicht so kurz vorm Wochenende. 

Fragen Sie mich Montag nochmal. 


Montag, 17. Oktober 2016

Ein Fall für den Franzbranntwein...

Langsam merke ich doch, dass ich älter werde...

Am Wochenende waren wir auf einer Geburtstagsparty. Das ist an sich ja nichts Ungewöhnliches, aber nach dem (guten und reichhaltigen) Essen, just als alle anfingen, gegen die fütterungsbedingte Lethargie anzukämpfen, ging es auf die Kegelbahn.

Ich hatte seit ungefähr 15 Jahren keine Kugel mehr geschoben, habe aber trotzdem wieder richtig Spass dran gehabt. Und das Ergebnis davon merke ich heute: Muskelkater von den Waden bis zum ...

Das kommt davon, wenn man Muskeln wieder findet, von denen man schon vergessen hatte, dass sie existieren.

Wenn Sie mich heute also irgendwo sehen und sich wundern, weshalb ich denn so langsam bin - hier haben Sie die Erklärung. 

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Gummihammer gegen Panzerglas...

Ich hatte mich bei meinem letzten Besuch am Haller Amtsgericht ja schon gefragt, was denn mit den beiden Scheiben rechts von der Eingangstür passiert war. Irgendwer musste sie von außen ... sagen wir mal "ungestüm bearbeitet" haben. Ein bisschen neugierig ist man ja auch als Robenträger. Ich hatte ja auf einen großen Stein getippt. Weil ich aber Mandanten im Schlepptau hatte und die Verhandlung zwei Minuten später anfangen sollte, habe ich mir erstmal die weitere Nachfrage verkniffen. Und nach der Verhandlung hab' ich's dann stumpf vergessen.

Des Rätsels Lösung: Jemand hat in einem offensichtlich verwirrten Zustand mit einem Gummihammer auf die Fenster eingeschlagen - weil er einen "kleinen" Anwalt haben wollte. Das Panzerglas hat aber Schlimmeres verhindert...

Willkommen am Amtsgericht. 

Dazu fallen mir nur drei Dinge ein:

1. Es gibt keine kleinen Anwälte. Wir machen alle unseren Job.

2. Anwälte findet man in ihrer Kanzlei, nicht am Gericht. Man kann gerne direkt zu uns kommen, sollte dann aber den Gummihammer zu Hause lassen. Und wir müssen übrigens auch nicht jedes Mandant annehmen, das uns angetragen wird. Erst recht nicht, wenn uns jemand mit dem Gummihammer darum bittet.

3. Brauche ich jetzt Panzerglas?! 

Samstag, 8. Oktober 2016

Ich will ja nicht unken, aber...

... ich hatte es ja gesagt: Es wird knapp werden, unsere tolle Baustelle bis zum 21.10.16 fertig zu bekommen. Zu blöd, dass sich diese Prognose jetzt bewahrheitet.

Wie wir heute aus der Zeitung erfahren durften, hatte man zu kleine Amphibientunnel bestellt, und nun wird wegen der daraus entstandenen zeitlichen Verzögerung der ursprüngliche Termin nicht mehr zu halten sein. Wenn es gut läuft, wird es Mitte November. Wenn es schlecht läuft und das Wetter nicht mitspielt (im November wird es halt ab und an schon mal frostig), dann ... tja, darüber wollte wohl keiner eine Prognose abgeben. Hätte ich mich aber wohl auch nicht getraut.

Amüsant fand ich ja auch zu lesen, dass die Baustelle mit 6 (in Worten: sechs) Leuten "gut besetzt" sei.

Und wir wundern uns, warum nichts passiert. 

Das heißt - eigentlich wundern wir uns nicht. 

Und falls sich jemand wundert, weshalb ich hier & heute keine neuen Fotos poste: Es gibt keine. Alles noch genauso wie in der letzten Woche. 

Sonntag, 2. Oktober 2016

Unsere Baustelle - Tag 21

Jeden Morgen wandere ich hoch nach oben zur Straße, oft noch mit einer Kaffeetasse in der Hand, und dann gucke ich, was denn unsere Baustelle so macht. Ja, ich nenne sie inzwischen tatsächlich "unsere Baustelle". Merkwürdig, wie das Hirn arbeitet.

Meist geht der erste Blick oben an der Straße nach links - mal sehen, ob sich aus Richtung Werther irgendetwas getan hat in den letzten drei Wochen. Um es zu präzisieren: Ich warte darauf, dass mal irgendetwas passiert, dass es rechtfertigt, dass ich ständig merkwürdige Kurven um irgendwelche rot-weißen Baken fahren muss, damit ich zu meinem Haus komme.

Bis jetzt hat sich nämlich noch nicht allzu viel getan:

Die Leitplanken sind verschwunden, an der gesamten Nordstraße. Darunter auch das Stück, das man erst ein paar Tage zuvor an der Ecke zur Theenhausener aufgestellt hatte, nachdem man die ursprüngliche Leitplanke weggeflext hatte, weil sonst der Transport mit den restlichen Teilen für das Riesen-Windrad in Rotenhagen nicht um die Kurve gepasst hätte. Reine Geldverschwendung, wenn man mich fragt. Warum sprechen diese Leute eigentlich nicht miteinander? 

Die Leitplanke, die in unsere Einfahrt hineinragte, haben sie auch zuerst in ein paar Einzelteile zerlegt (wenigstens haben sie mein Schild dabei stehen lassen) und dann für ein paar Tage vergessen. Inzwischen hat sie aber auch jemand mitgenommen. Nur das Endstück haben sie uns da gelassen.

Noch etwas, wenn wir schon mal beim Thema "Verschwindenlassen" sind: Es gab da mal so einen blauen Container, der plötzlich mitten auf der Fahrbahn in Richtung stand.
Als ich eines Morgens wieder hinguckte, stand er nicht mehr gerade, sondern doch irgendwie schief, und direkt davor war abgestreut. Wieder ein paar Stunden später sah es dann so aus:
Wenn ich jetzt mal raten müsste, dann würde ich sagen, dass da jemand nachts gegen das plötzlich vor ihm auftauchende UNBELEUCHTETE Hindernis gefahren war und es zur Seite geschubst hatte. Die Latüchten kamen jedenfalls erst später dazu... vielleicht sollte sich irgendein Verantwortlicher mal mit dem Thema "Verkehrssicherungspflicht" beschäftigen - in diesem Fall sogar im doppelten Sinne. Da hätte nämlich jemand ganz schön den Abflug machen können, so ganz ohne Leitplanken die Böschung runter...

Vor ein paar Tagen tauchten dann zwei Männer auf. Einer gab Anweisungen, der andere bearbeitete die Straße mit einem Besen, und dann war der Container wieder verschwunden.

Viel getan hat sich seitdem nicht. Doch halt - am Donnerstag wurde in unserer Einfahrt gefräst.
Ist nicht so schlimm, wie es hier auf dem Foto vielleicht aussehen mag. Es sind vielleicht drei Meter, die so übel aussehen; die Perspektive täuscht. Aber dafür trennt uns nun ein lustiges Zickzackmuster von der Straße. 

Ich hatte ja eigentlich beschlossen, optimistisch zu sein. Die Vollsperrung war auf sechs Wochen angelegt. Die Hälfte ist nun vorbei. Aber ich habe noch keine "richtigen" Arbeiten gesehen, sondern nur das, was Juristen so schön als "Vorbereitungshandlungen" bezeichnen.

Vom Optimismus rutsche ich nun also in die Phase des gnadenlosen Realismus. Den Rest in drei Wochen zu schaffen, das wird sehr, sehr knapp...


Samstag, 1. Oktober 2016

Hallo Oktober!

Hier ist er nun also, der Oktober! Der Monat der Kürbisse!

Vor drei Jahren (ist das wirklich schon so lange her?!) hatte ich schon mal einen kleinen Blogpost darüber geschrieben, dass der Oktober einer meiner Lieblingsmonate ist, und wenn ich mir so durchlese, was ich damals geschrieben habe, dann hat sich auch nicht viel daran geändert. Wobei in diesem Oktober natürlich noch eine Sache dazu kommt: Der Tag der Deutschen Einheit fällt auf einen Montag! Das heißt übersetzt: Drei freie Tage am Stück, an denen man "Catch Up" spielen kann und sich all den kleinen Sachen widmen, die im Lauf der letzten doch ziemlich stressigen Wochen liegen geblieben sind...



Wir haben es zum Beispiel endlich mal geschafft, die traurigen Reste der Sommertulpen zu entsorgen und die Zinkbadewanne neu zu bepflanzen. Mal gucken, wie lange die Astern durchhalten.Winterhart sollen sie ja sein.. und so haben sie ja auch noch ein bisschen Platz, sich auszubreiten.

Gut, im Moment wird meine Freude durch die blöde Sperrung der Nordstraße ein wenig getrübt, aber auf der anderen Seite ist es vorm Haus doch um einiges ruhiger als gewohnt, und solange ich ab und an mit einem selbstgemixten Pumpkin Latte draußen in der Sonne auf der Terrasse sitzen kann, ohne dabei zu erfrieren, bin ich zufrieden. 


Weil heute der Monatserste ist, bin ich mal wieder dabei, mir eine kleine Liste zu machen, was ich denn alles in diesem Monat noch machen will, muss und müsste. Das hier ist bis jetzt zusammengekommen:

  1. Butternut Mac & Cheese machen. Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung sollte sogar ich das hinkriegen, obwohl ich beim Kochen (typisch Anwältin) tatsächlich völlig talentfrei bin. 
  2. Äpfel ernten. Die Äste unserer Apfelbäume hängen voll damit. So voll, dass vor ein paar Wochen ein dicker Ast die Last einfach nicht mehr tragen wollte und stumpf abgebrochen ist. Wenigstens stand in dem Moment keiner darunter. 
  3. Einen Spaziergang in Ollerdissen machen. Am besten dann, wenn nicht alle anderen dieselbe Idee haben.
  4. "Spotlight" gucken. Den Film wollte ich mir eigentlich schon letztes Jahr angucken, aber ich war mal wieder nicht dazu gekommen. 
  5. Nach Brüssel fahren. Und Macarons essen.
Außerhalb der Bürozeiten, natürlich. Wenn meine Mandanten mich lassen... ;-)

Montag, 26. September 2016

Das besondere elektronische Anwaltspostfach.... soll jetzt in dieser Woche kommen. Oder vielleicht auch wieder nicht?

Das ist ein Thema, das mir wirklich auf die Nerven geht. Und zwar seit dem Tag, an dem ich das erste Mal davon gehört habe.

Eigentlich sollten wir Anwälte ja seit dem 01.01.16 elektronisch über das tolle neue elektronische Anwaltspostfach mit super-duper Verschlüsselung erreichbar sein. Wir Anwälte zahlen auch schon dafür. Weil es mit der Software aber wohl doch nicht so einfach war (schließlich muss sie gewissen Sicherheitsstandards entsprechen), wurde der Termin verschoben. Am Donnerstag, dem 29.09.16, soll es nun soweit sein - es sei denn, dass man alles noch einmal umwerfen muss. 

Der bisherige Plan sieht vor, dass für jeden Anwalt ein Postfach eingerichtet wird, und zwar egal ob er will oder nicht. Diesen Zwang fanden ein paar Kollegen nicht wirklich in Ordnung und taten das, was Anwälte in einer solchen Situation gerne mal tun - sie erwirkten eine einstweilige Anordnung, so dass die Sache immer noch auf der Kippe steht. Für den 28.09.16 (man beachte das Timing) hat der Anwaltsgerichtshof nun die mündliche Verhandlung in der Hauptsache angesetzt.

Um es klar zu sagen: Ich will das beA nicht. Es macht den Arbeitsablauf im Büro nur komplizierter, und außerdem gehöre ich immer noch zu der papier-affinen Fraktion. Ich habe eine Handakte lieber in der Hand als auf dem Rechner. Ich blättere lieber, anstatt zu scrollen.

Nun soll es also - theoretisch - in drei Tagen losgehen, und wir Anwälte hängen immer noch in der Luft. Toll gelaufen. 

Apropos "Luft": Egal, wie die mündliche Verhandlung ausgeht, ein bisschen Luft haben wir wohl trotzdem noch; bis zum 31.12.17 gilt eine Übergangsfrist. Und spätestens ab 2018 müssen wir das beA dann wohl wirklich nutzen.... wenn es bis dahin denn tatsächlich funktioniert.

Es könnte so einfach sein - man könnte es so lassen, wie es ist. Aber nein...

Donnerstag, 15. September 2016

Der unhaltbare Umstand am Beginn der Nordstraße - und ich bin verflixt nochmal sauer.

Wir hatten nun drei Tage Zeit, uns ein ausführliches Bild davon zu machen, wie Autofahrer auf Vollsperrungen reagieren. Um es kurz zu machen: Mitunter gar nicht.

Zur Verdeutlichung:

Ja, ich weiß, sonderlich schön ist diese naive Kunst nicht, und für die genauen Maßstäbe würde ich auch nicht gerade meine Hand ins Feuer legen. Aber deutlich wird das Problem schon.

Sie glauben gar nicht, wie oft wir hier in den letzten Tagen das Quietschen von Bremsen gehört haben. Dafür haben wir uns schon einige Erfahrungsberichte anhören dürfen. Das Problem ist, dass man, wenn man an der Nordstraße wohnt, auf der Gegenfahrbahn in die Nordstraße einbiegen muss. Und das von der Theenhausener Straße, die ja die offizielle Umleitung und dementsprechend noch stärker befahren ist als sonst.

Rein theoretisch ist der Weg über den Berghagen auch gesperrt. Rein praktisch fahren aber trotzdem ziemlich viele Leute diesen Schleichweg. An den Nummernschildern sieht man ziemlich oft Osnabrücker Kennzeichen - es kann uns also keiner erzählen, dass es sich bei den ganzen Autos nur um Anlieger handeln würde... Aber selbst wenn ich von hier aus über den Berghagen fahren wollte, müßte ich das auf den ersten Metern auf der Gegenfahrbahn tun. Es sei denn, irgendjemand hat die zweite Sperre wieder hingestellt. Das wechselt immer mal wieder.

Weil die Leute, die aus dem Berghagen kommen und dann auf die Theenhausener Straße fahren wollen, genau wissen, dass die Nordstraße gesperrt ist, legen sie auf den paar Metern ein enormes Tempo an den Tag. Und stehen dann - insbesondere im Berufsverkehr - an der immer noch vorhandenen Haltelinie an, um entweder nach rechts oder nach links auf die Theenhausener Straße abzubiegen. Dann stehen in der Regel zwei Autos nebeneinander. Versuchen Sie dann mal, als Anlieger in die Nordstraße einzubiegen.

Ich darf hier mal aus unserer "Anwohner-Information" zitieren, die uns Straßen NRW (Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe) vor Beginn der Arbeiten hatte zukommen lassen:

"Sie als Anlieger dürfen die Straße befahren, sofern keine Fräs- oder Asphaltierarbeiten stattfinden. Wir bitten Sie, die Fahrten durch die Baustelle jedoch auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken." 

Daraus folgere ich, dass ich als Anlieger durchaus von der Theenhausener in die Nordstraße einbiegen darf. Anders geht es auch gar nicht. Von der Wertheraner Seite aus kommt man auf der Nordstraße nach dem, was mir erzählt wurde, nicht mehr durch. An der Einmündung zum Berghagen steht eine Sperre.

Ich habe nun eben bei dem Herren angerufen, dessen Telefonnummer auf der Anwohner-Information für "Hinweise und Anregungen" angegeben wurde. Ich habe vorgeschlagen, die Sperren an der Einfahrt zur Nordstraße so hinzustellen, dass man wenigstens auf der richtigen Fahrbahn in die Nordstraße einbiegen könne. Die Situation jetzt ist schlichtweg lebensgefährlich, und man könnte diesen Gefahrenpunkt durch eine kleine, unschwer auszuführende Maßnahme leicht entschärfen. Man müsste nur die Sperren ein wenig nach links versetzen. 

Dreinal dürfen Sie raten, was ich zu hören bekam:

"Sie können ja über den Berghagen fahren. Und wir haben die Sperren so hingestellt, wie es uns gesagt wurde. Und so bleiben sie auch stehen. Sonst würden ja alle durchfahren." 

ES FAHREN SOWIESO SCHON ALLE DURCH. Zumindest die, die moralisch flexibel genug sind, um Verkehrszeichen stumpf zu missachten. Dann kann man auch gleich die richtige Fahrbahn öffnen. 

Der gute Mann hat meine werte Auffassung dann "zur Kenntnis genommen". Ich habe dann das Gespräch beendet und ihm noch einen schönen Tag gewünscht.

Wenn es also demnächst mal wieder hier krachen sollte, dann kann ich's auch nicht ändern. Aber es ist festzuhalten, dass auf diese unnötige Gefahrenstelle hingewiesen wurde. 


Montag, 12. September 2016

Von der Außenwelt abgeschnitten...

... sind wir jetzt beinahe, es sei denn, man umfährt die Absperrungen der Nordstraße so kreativ, wie ich es eben getan habe, um wieder zum Büro zu kommen. Mich hat aber auch keiner aufgehalten...

Seit heute Mittag leben und arbeiten wir also hier an einer Baustelle. Wir hatten uns schon gewundert, dass man den morgendlichen Berufsverkehr unbehelligt hat strömen lassen, aber nun sind tatsächlich Hapkenberg und Grüner Weg angesagt, wenn man von Halle nach Werther will (und umgekehrt), und das für mindestens sechs Wochen.

Übrigens: Der Berghagen ist von hier aus auch gesperrt!

Wenn ich nach Künsebeck will, dann muss ich mir also in der nächsten Zeit was einfallen lassen, wenn ich die B68 vermeiden möchte...

Und wer von Werther aus zu mir will, der sollte am besten direkt über den Hapken fahren und dann links in die Nordstraße einbiegen. 

Donnerstag, 8. September 2016

Unfall, der nächste... dieses Mal wieder bei uns.

Wieder mal wurden wir heute morgen unsanft aus dem Schlaf gerissen - dieses Mal nicht, weil jemand meinte, eine Leitplanke entfernen zu müssen, sondern weil es mal wieder direkt hinter unserem Haus einen Unfall gegeben hat (aber glücklicherweise nur mit Blechschaden). Um 20 vor 6 sprang mein Mann auf einmal aus dem Bett, mit den Worten: "Es hat draußen gerade mal wieder gekracht!" Es hat dann doch einen Moment gedauert, bis ich realisieren konnte, was er damit überhaupt gemeint hat.

Wer die Tageszeitungen in den letzten Tagen verfolgt hat, der wird wahrscheinlich gelesen haben, dass nun die Idee aufgekommen ist, an den beiden Kreuzungen Wertherstraße/Theenhausener Straße und Nordstraße/Theenhausener Straße jeweils einen Kreisverkehr zu bauen. Prinzipiell finde ich die Idee nicht schlecht - es ist ja nun auch noch nicht lange her, dass ich an dieser Stelle festgestellt habe, dass die Theenhausener Straße eine richtige Raserstrecke ist. Gestern Abend durften wir mal wieder Ohrenzeugen der Raserei auf zwei Rädern werden; es war ja schließlich Mittwoch. Ich hätte auch kein Problem damit, zwei Kreisel in ziemlich nahem Abstand zueinander in der Nachbarschaft zu haben, oder meinetwegen auch nur einen hinter der Baustelle, die mal Grünwalde war.

Womit ich wahrscheinlich ein Problem hätte, wäre die Aussicht, mal wieder monatelang eine Baustelle direkt vor der Tür zu haben (die nächste steht ja schon ab Montag wieder an), und erst recht, falls jemand auf die geniale Idee käme, dass unser Haus einem Kreisverkehr dummerweise im Weg stehen könnte. Dem würde ich dann wiederum im Wege stehen, fürchte ich... 

Dienstag, 6. September 2016

Montag geht's los! Die Nordstraße wird gesperrt...

Neulich fuhr ein kleines weißes Auto von StraßenNRW auf unseren Hof, und ihm entstieg ein sehr netter Herr, der mir diese "Anwohner-Information" überreichte:

Ab Montag, dem 12.09.16, wird die Nordstraße ungefähr 50 Meter vor unserer Einfahrt komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt. Wir Anwohner (und auch die, die zu uns wollen) sollen die betroffenen Grundstücke aber trotzdem erreichen können. 

Sagt man uns wenigstens. Ich habe mir verkniffen, nachzufragen, ob das nur für Fahrräder und Handkarren gelten soll oder auch für Autos.

Die Sperrung soll bis zum 21. Oktober dauern. Sagt man uns wenigstens. 

Ich hoffe mal, dass die Strabag bis dahin wirklich mit der neuen Fahrbahndecke durch ist. Nicht, dass der Frost dieses Jahr (wie vor einiger Zeit beim Hapken-Ausbau) wieder "zwei Tage zu früh" kommt und sich die Baustelle dann über den ganzen Winter hinzieht...

Freitag, 2. September 2016

Ich habe (k)einen Hals...

Das kommt davon, wenn man im Namen der Gerechtigkeit unterwegs ist... man wird geblitzt!

Die 20 Euro (83 bei erlaubten 70 kmh/h, außerorts) tun mir jetzt nicht wirklich weh, aber irgendwie könnte man meinen, dass mir beim Autofahren der Hals abhanden gekommen wäre. Kopf auf Rumpf. 

Wenig schmeichelhaft. 

Entstanden ist dieses tolle Foto übrigens am 13.07.16 um 11.51 Uhr auf der B68 in Borgholzhausen. Ein Blick in meinen Terminkalender zeigt, dass das durchaus stimmen kann, denn ich war an dem Tag in Osnabrück gewesen und war auf dem Rückweg schon in Dissen-Süd von der A33 abgefahren, um den im Zweifel immer ewig dauernden Stau an der Ampelkreuzung in Borgholzhausen-Bahnhof (jedenfalls, wenn man aus Richtung Versmold kommt) zu umgehen. Das hat auch gut geklappt.

Was lernen wir daraus? Manchmal ist Zeit tatsächlich Geld! 

Dienstag, 30. August 2016

Hamburger Lapsus

Warum bekommt man solche Schreiben eigentlich immer genau an den Tagen, an denen man sowieso schon so viel zu tun hat?

Eins der Hamburger Amtsgerichte hatte stumpf sämtliche Anlagen zum Schriftsatz an meine Gegenseite geschickt - auch die, die für das Gericht bestimmt waren.... 

Doof nur, dass man es anscheinend erst am 26.08.16, also 25 Tage, nachdem ich meinen Schriftsatz abgeschickt hatte, gemerkt hat. Dreimal dürfen Sie raten, wer dann wieder mal die drei Wochen Verzögerung dem Mandanten erklären darf.... genau. Ich. Und nein, ich bekomme sowas nicht extra bezahlt. Schade eigentlich. 

Samstag, 27. August 2016

Tod auf der Westumgehung

Heute Mittag ist wieder jemand nur ein paar Hundert Meter von hier, an der Kreuzung Wertherstraße/Theenhausener Straße (Westumgehung) gestorben. Und zwar völlig unnötig. Ein Motorradfahrer, wohl auf der vorfahrtberechtigten Westumgehung unterwegs, wurde von einem Auto erfasst, das aus der Wertherstraße kam.

Das ist eine Stelle, an der ich jeden Tag vorbeikomme und an der ich mich jedes Mal wundere, dass dort nicht noch viel öfter schwere Unfälle passieren.

Machen wir uns nichts vor: Die Westumgehung ist eine Raserstrecke. Das ist allgemein bekannt. Man muss sich an warmen Sommertagen nur mal hier auf die Terrasse setzen und dem Verkehrslärm lauschen. Vor allem Motorradfahrer leben hier verdammt gefährlich. Wir können ständig hören, wie sie hinter unserem Haus - also sobald sie die Kreuzung passiert haben - höherschalten. Und wir zucken dann jedes Mal zusammen und hoffen das beste. An die vorgeschriebenen 70 km/h halten sich die wenigsten. Für viele Autos gilt das übrigens genauso. Vielleicht sollte man wirklich mal wieder drüber nachdenken, hier eine feste Blitze zu installieren.

Ich habe keine Ahnung, ob jemand Schuld hat an dem Unfall heute. Ich war nicht dabei und will mir kein Urteil anmaßen. Was ich aber weiß ist, dass viele da draußen so unterwegs sind, als wären sie unsterblich. 

Nein Leute, das seid Ihr nicht. 


Freitag, 26. August 2016

Morgens um 10 nach 4 in Eggeberg

Wenn ich eins brauche, um tagsüber auch nur die Hälfte meiner To-Do-Liste vernünftig abarbeiten zu können, dann ist das Schlaf. Gut, ein wirklicher Frühaufsteher werde ich nie werden (obwohl ich noch nie einen wichtigen Termin verschlafen habe!), aber manchmal fällt einem das Aufstehen doch noch etwas schwerer, wenn man nachts aus dem Schlaf gerissen wird...

Vor ein paar Jahren haben wir die Zeitung in Papierform abgestellt, weil der Zeitungsbote die unangenehme Angewohnheit hatte, mit einem Höllentempo unsere Einfahrt hinunterzurasen und dann sein Auto bei laufendem Motor und übermäßig lautem Radio direkt unter unserem Schlafzimmerfenster stehen zu lassen, während er die Zeitung in unseren Briefkasten packte. Ich verstehe ja durchaus, dass dieser Mensch es eilig hatte und deshalb a) schnell unterwegs war und b) nicht unbedingt den Motor neu starten wollte, aber sein Musikgeschmack entsprach leider nicht unserem: Er hörte liebend gerne WDR 4, und für mich persönlich gibt es wenig Schlimmeres, als nachts um 4 mit Disco-Fox-Rhythmen und den Worten "Du hast mich 1000 Mal belogen..." geweckt zu werden. Versuchen Sie dann mal, wieder einzuschlafen, ohne den Song im Kopf zu haben.

Neuerdings bekommen wir morgens gegen kurz nach 4 wieder öfter Besuch, wenn auch Gott sei Dank ohne Disco-Fox: Die City-Post, über die einige Amtsgerichte im Münsterland ihre Post verschicken, spannt nämlich Zeitungsboten zum Postaustragen ein. Das weiß ich, weil ich selbst Post von denen bekommen habe, ob ich nicht meine Post selbst auf diesem Weg verschicken wollen würde.



Letzte Nacht war es also mal wieder soweit. Mein Mann wachte auf: "Da ist ein Auto auf dem Hof!" Er dachte zuerst an Einbrecher und dann im zweiten Gedankengang an Mandanten, die vielleicht auf dem Weg zur Arbeit etwas vorbeibringen wollten. Meine Reaktion war da etwas gelassener: "War wahrscheinlich nur der Zeitungsbote; ich warte noch auf Post vom Amtsgericht Warendorf." Bingo. Genau diese Post fand sich dann auch im Kasten.

Ob ich meine Post demnächst auch so verschicken möchte? Nein. Nicht nur, dass ich Mandanten und in den meisten Fällen sogar meinen Gegenseiten ihren Schlaf gönne - Anwaltspost sollte man nie vor dem ersten Kaffee auf nüchternen Magen lesen! 

Mittwoch, 24. August 2016

Ein Register für Gewerbe, Industrie und Handel...

Da kam ich heute morgen ins Büro, und was fand ich vor? Mal wieder ein Fax, dass ich meine "fehlenden oder fehlerhaften Daten ergänzen oder korrigieren" soll, um mich in ein dubioses Register eintragen zu lassen - für immerhin 1.270,- EUR pro Jahr, während der Laufzeit nicht kündbar ...

Aber sicher doch.

Und mit der Schweiz als solcher habe ich auch nichts am Hut (auch wenn die Schweizer, die ich in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe, allesamt wirklich sehr nette Menschen waren).

So ziemlich das einzige, was hieran stimmt, sind Adresse, Faxnummer und die Internetadresse. Die E-Mail-Adresse ist nicht mehr aktuell. Mal ganz davon abgesehen stimmt noch nichtmal mein Name (ich habe bei meiner Eheschließung neulich meinen Geburtsnamen behalten...) und weshalb ich meine private Telefonnummer, die nur wenige Leute haben, auf diesem Fax hier fand, in einem dubiosen Register veröffentlichen soll, das sowieso keiner liest (wenn es denn existieren sollte), entzieht sich meiner Kenntnis und Fantasie...

Wenn also einer ein Fax dieser Art bekommen sollte - Finger weg! 


Sonntag, 14. August 2016

Das Ende einer Ära...

.... und der Beginn einer neuen!
Es gibt einen Grund, weshalb ich in der letzten Woche nicht ganz durchgearbeitet habe... mein Mann und ich haben uns nach etwas über 20 Jahren liebevoller "wilder Ehe" tatsächlich ganz spontan entschlossen, uns nun auch ganz offiziell das Ja-Wort zu geben. Ganz klein und ganz schlicht. Ohne große Planung. Und das "Brautpaar der Woche" wollten wir auch nicht werden...
Das hier war direkt vor der Trauung, und es muss auch noch irgendwo das Foto geben, auf dem wir beide direkt in die Kamera gucken. Ja, es hat in Strömen gegossen (und es war wahrscheinlich auch der kälteste Augusttag der letzten 50 Jahre). Uns hat es aber nichts ausgemacht. Und ja, mein Mann hatte tatsächlich Jeans an und ich kein weißes Kleid. Wir wollten ja schließlich wir selbst bleiben... und deshalb haben wir auch beide unsere Namen behalten. Mal im Ernst: Ein Doppelname, bei dem beide Bestandteile mit "Schw..." anfangen - das geht doch wohl gar nicht!

Wahrscheinlich haben wir es damit anders gemacht als die meisten anderen, die schon ein halbes Jahr vor dem angepeilten Datum mit der Planung der Sitzordnung beginnen. Im Gegenteil - vom Entschluss bis zur tatsächlichen Ausführung desselben hat es ungefährt neuneinhalb Tage gedauert. Irgendwie war das typisch für uns. Dafür hatten wir aber wohl den knuffigsten vierbeinigen Hochzeitsgast, den das Haller Trauzimmer je gesehen hat...

Ach ja: Warum wir uns nach 20 Jahren doch noch spontan umentschlossen haben? Weil wir es wollten. Ganz einfach. 




Montag, 8. August 2016

Im Anwaltverein

Nach ein paar Jahren Pause bin ich nun doch wieder in den Deutschen Anwaltverein (DAV) eingetreten. Die schriftliche Mitgliedschaftsbestätigung hatte ich heute in der Post.

Daraus ergab sich dann der folgende Dialog:

ich: "Ach ja, ich bin übrigens wieder Mitglied im DAV..." 

er (breit grinsend): "Was willst DU denn im Deutschen Anglerverein?!" 

Eine liebevolle Erinnerung daran, dass Anwälte manchmal zu oft in ominösen Abkürzungen reden...


Donnerstag, 4. August 2016

Verräterisches Schreiben von der Krankenkasse...

Manchmal kann ein einziges Wort doch so entlarvend sein...
Ich darf aus dem Schreiben einer Krankenkasse zitieren:

"Nach unserer rechtlichen Prüfung teilen wir Ihnen leider mit, dass wir Ihrem Widerspruch abhelfen." 

Das "leider" hätte man sich durchaus sparen können... aber welches Makro haben die da zur einfacheren Bearbeitung von Widersprüchen als Vorlage gespeichert...?

Ich erspare mir hier wahrscheinlich besser jeden weiteren Kommentar. 

Donnerstag, 28. Juli 2016

Etwas voreilig und missverständlich...

Wenn man im Moment aus Halle kommend die Theenhausener Straße in Richtung Werther entlangfährt, dann stößt man auf seltsam viele Schilder, die einem mitteilen, dass da eine Umleitung sein soll... wo noch gar keine ist!
Richtig ist, dass man ab September (im Gespräch sind wohl der 5. oder der 12.) hier an der Nordstraße herumbauen und ihr einen neuen Belag verpassen will. Für die ungefähr drei Kilometer von der Kreuzung mit der Theenhausener Straße hier neben unserem Haus bis zum Ortseingang von Werther hat man ungefähr acht Wochen veranschlagt... und plant, die Nordstraße für diese Zeit zu sperren. Die Häuser sollen aber trotzdem erreichbar sein. Wie auch immer das gehen soll.

Im Moment ist aber noch alles im grünen Bereich. Wer zu mir will, der sollte also nicht den Umleitungsschildern folgen, sonst landet er ganz schnell in Werther...

Montag, 25. Juli 2016

Wenn man schon nicht mehr damit rechnet...

Wer uns hier am Katharinenstollen besucht, der kann im Moment ein echtes Naturwunder sehen:

Unsere Seerose blüht, zum ersten Mal seit Jahren! Wir haben schon so lange keine Blüte mehr gesehen, dass wir schon komplett vergessen hatten, welche Farbe sie denn eigentlich hat. In schwachen Momenten hatte ich schon ernsthaft drüber nachgedacht, sie mit Hilfe einer Harke aus lauter Frustration ganz aus dem Teich herauszuangeln. Ich hab's dann aber doch gelassen.

Geduld zahlt sich halt ab und an auch mal aus...

Montag, 18. Juli 2016

"Soll ich mich von meinem Mann trennen?"

Diese Frage bekomme ich tatsächlich ab und an gestellt. Und es gibt nur eine Antwort, die darauf geben kann: "Das ist etwas, das Sie selbst entscheiden müssen. Die Entscheidung kann Ihnen kein Anwalt dieser Welt abnehmen."

Meistens kommt dann: "Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie sowas in der Art sagen würden."

Was ich machen kann, ist Hilfe zu leisten bei der Ermittlung von entscheidungserheblichen Tatsachen, wie es im Juristendeutsch so schön heißt. Ich kann in einer Erstberatung zumindest grob einschätzen, ob jemand voraussichtlich Unterhalt zahlen muss (endgültig kann man das erst sagen, wenn tatsächlich alle Zahlen auf dem Tisch sind) oder wie es mit dem Sorgerecht für die Kinder weitergehen wird.

Ob das aber die allein entscheidungserheblichen Tatsachen sind, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt. Beziehungen sind eben keine mathematischen Gleichungen, bei denen alle, die rechnen, am Ende dasselbe Ergebnis herausbekommen. Nein, da spielt viel, viel mehr rein.

Sind wir mal ehrlich: Insgeheim wissen wir, warum wir mit einer bestimmten Person zusammen sind. Und wenn wir schon mit dem Gedanken spielen, einmal die unterhaltsrechtliche Situation von einem Anwalt durchrechnen zu lassen, dann wissen wir, dass wir im Grunde auf dem Absprung sind. In dem Moment hilft nur Ehrlichkeit mit sich selbst, auch wenn es vielleicht schwer fallen mag.

In solchen Momenten stoße also auch ich als Anwältin an meine Grenzen. Für mich selbst kann ich die Frage, weshalb mein Mann mein Mann ist, ziemlich gut beantworten. Aber für andere kann ich mir nicht anmaßen, da zu urteilen. Das muss immer noch jeder für sich selbst entscheiden.